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SFB 832:  Molekulare Basis und Modulation der zellulären Interaktionen im Tumormikromilieu

Fachliche Zuordnung Medizin
Biologie
Förderung Förderung von 2009 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 75630492
 
Anders als ursprünglich postuliert, wissen wir heute, dass die Entstehung und das Wachstum von Tumoren nicht nur durch maligne Krebszellen und deren genetische Defekte verursacht werden. Krebs wird zunehmend als eine Erkrankung komplexer Gewebe verstanden. Das Tumorgewebe oder Tumormikromilieu besteht aus verschiedenen Komponenten, deren Zusammenspiel das Überleben von Krebszellen unterstützt und für die Bildung des klinisch sichtbaren Tumors verantwortlich ist.
So umfasst das Tumorgewebe nicht nur Krebszellen, sondern auch verschiedene nicht maligne Zellen, die extrazelluläre Matrix und lösliche Moleküle. Die nicht malignen Zelltypen des Mikromilieus sind vor allem Gefäßzellen und ihre Vorläufer (Perizyten), glatte Muskelzellen, unterschiedliche Fibroblasten und verschiedene Blutzellen. Zu den Blutzellen gehören die Zellen des Immunsystems (Granulozyten, Mastzellen, Lymphozyten, antigenpräsentierende Zellen wie Makrophagen und dendritische Zellen), die im gesunden Gewebe für die Erkennung und Bekämpfung von Tumorzellen verantwortlich sind.
Im Gegensatz zu unserem großen Wissen über die genetischen Vorgänge, die zur Entstehung von Krebszellen führen, sind die genauen Mechanismen, die das Tumormikromilieu formen, noch wenig verstanden. Dies gilt auch für die fehlende immunologische Erkennung und Abstoßung des Tumorgewebes durch die Immunzellen.
Der Sonderforschungsbereich möchte einen wichtigen Beitrag zu diesem neu entstehenden Feld leisten, indem er die Wechselwirkungen von Krebszellen mit ihrem Mikromilieu aufklärt. Hierbei konzentriert sich der Sonderforschungsbereich auf zwei wichtige Fragen: (1) Verständnis der Veränderungen in der Zellarchitektur, -differenzierung und -motilität im Tumorgewebe im Vergleich zum gesunden Gewebe; (2) Verständnis der Wechselwirkungen der Zellen im Mikromilieu des Tumors ("Molekularer Dialog“), die den Aufbau eines klinisch sichtbaren Tumors steuern.
Darüber hinaus werden die immunologische Zusammensetzung des Tumormikromilieus und die Rolle entzündlicher Prozesse für die Tumorbildung untersucht. Die Langzeitperspektive dieses Sonderforschungsbereichs ist es, aufbauend auf neuen Erkenntnissen zur Rolle des Mikromilieus für die Tumorentstehung und -progression, neue Zielstrukturen für diagnostische oder therapeutische Verfahren zu identifizieren.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Universität zu Köln
 
 

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