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GRK 1542:  Religiöse Kulturen im Europa des 19. und 20. Jahrhunderts

Fachliche Zuordnung Geschichtswissenschaften
Förderung Förderung von 2009 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 75015413
 
Das Internationale Graduiertenkolleg will einen grundlegenden Beitrag zur historischen, religionswissenschaftlichen und theologischen Klärung des Verhältnisses von Religion und Moderne leisten. Dazu sollen religiöse Kulturen im Europa des 19. und 20. Jahrhunderts (Schwerpunkt Mitteleuropa) in ihren Beziehungen und Verflechtungen mit säkularen Ordnungen untersucht werden. Die einzelnen Forschungsvorhaben orientieren sich an der Leitfrage, wie religiöse Vergemeinschaftungen, Symbolisierungen und Praktiken auf die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert reagierten und diese ihrerseits prägten.
Die im Graduiertenkolleg betreuten Forschungsvorhaben sollen beziehungsgeschichtlich und komparativ angelegt sein. Dabei geht es darum, (1) verschiedene Konfessionen und Religionsgemeinschaften vergleichend zu erforschen und (2) religionsgeschichtliche Entwicklungen in verschiedenen Nationen oder Regionen komparativ und beziehungsgeschichtlich zu untersuchen. Durch den Vergleich religionsgeschichtlicher Entwicklungspfade soll das Graduiertenkolleg einen konzeptionellen Beitrag zur Europäisierung der Geschichtsschreibung leisten.
Der geplanten intensiven Zusammenarbeit zwischen den Universitäten München und Prag entspricht die Schwerpunktsetzung auf Mitteleuropa. Neben den vielfältigen Transfers zwischen religiösen Kulturen Mitteleuropas im 19. Jahrhundert interessieren zeithistorisch insbesondere Fragen, die sich aus dem Systemgegensatz nach 1945 und dessen Nachwirkungen nach 1989 ergeben. Weitere internationale Kooperationen sollen einer Verengung des Blickfelds auf einzelne Nationalgeschichten oder Religionsgemeinschaften strukturell entgegenwirken. Das Forschungsprogramm konzentriert sich auf fünf zentrale Themenkomplexe: (1) Wandel religiöser Systeme unter den Bedingungen der Moderne, (2) Widerstreit von Wissenschaft und Religion, (3) Verhältnis zwischen Religion und europäischen Nationalismen, (4) Religion in der Stadt und (5) Wechselbeziehungen zwischen Religion und Geschlecht (Gender).
DFG-Verfahren Internationale Graduiertenkollegs
Internationaler Bezug Polen, Tschechische Republik
Antragstellende Institution Ludwig-Maximilians-Universität München
Partnerorganisation Czech Science Foundation
 
 

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