Die Konstruktion von transnationalen Räumen. Eine empirische Untersuchung über die Gründung von mexikanischen Parteien in den USA und deren transnationalen politischen Beziehungen zu ihren Heimatgemeinden in Mexiko
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Im Mittelpunkt des Forschungsprojektes steht die Konstruktion von transnationalen Räumen durch die politische Partizipation von mexikanischen Migrant/innen in Chicago und in ihren Herkunftsgemeinden im nordwestmexikanischen Bundesstaat Michoacan. In den letzten Jahrzehnten kann eine zunehmende Organisierung und Politisierung der mexikanischen Migrant/innengruppen in den USA beobachtet werden: Die Migrant/innen in Chicago gründen mexikanische Parteien in den USA und organisieren sich in clubes, die aus Mitgliedern ihrer Herkunftsgemeinden bestehen, und in federaciones ihrer Herkunftsregionen. Die Konstruktion von transnationalen Räumen zwischen Chicago und Michoacan wird hier „von unten" untersucht, d. h. das Augenmerk liegt auf dem politischen Handeln der sozialen Akteure auf lokaler Ebene und den damit einhergehenden politisch-kulturellen Prozessen. Das Forschungsprojekt verharrt jedoch nicht auf der Mikroperspektive: Ausgehend von den empirischen Ergebnissen auf der lokalen Ebene sollen Rückschlüsse über die Auswirkungen auf die politischen Prozesse auf regionaler und nationaler Ebene gezogen werden. Im Rahmen des DFG-Stipendiums wurde die empirische Untersuchung zwischen September 2008 und August 2009 in Mexiko und in den USA durchgeführt. Das Forschungsprojekt wurde in diesem Zeitraum von den Gastinstitutionen, dem Colegio de Mexico in Mexiko-Stadt und dem Katz Center for Mexican Studies der University of Chicago, betreut. Die ethnographische Feldforschung wurde in drei Gemeinden in Michoacan und in Chicago durchgeführt; insgesamt wurden in diesem Rahmen 45 qualitative Interviews aufgezeichnet.
