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Neuronale, physiologische und Verhaltenskorrelate emotionalen Lernens bei Erwachsenen mit Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2008 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 73459038
 
Aus der klinischen Perspektive sind es neben kognitiven Defiziten vor allem Probleme bei der Emotionsregulation und Verhaltenssteuerung, die für die langfristig schlechte Sozialprognose bei Erwachsenen mit einer ADHS verantwortlich sind. Klinische Beobachtungen und experimentelle Befunde weisen auf eine veränderte Sensitivität für Belohnung/Bestrafung bzw. eingeschränktes emotionales Lernen hin. Dies könnte mit neuronalen Dysfunktionen im Zusammenhang stehen: Bildgebungsstudien haben wiederholt Defizite in fronto-striatalen Schleifensystemen gefunden. Während kognitive Defizite bei Kindern und Erwachsenen mit ADHS bereits umfassend untersucht wurden, gibt es noch kaum Befunde zum emotionalen Lernen und dessen Zusammenhang mit der Verhaltenssteuerung. Hier soll das beantragte Projekt neue Einblicke ermöglichen.Mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) und peripherer Psychophysiologie soll die neuronale Verarbeitung von Belohnung und Bestrafung, sowie das assoziative Lernen von erwachsenen ADHS-Patienten im Vergleich zu Gesunden untersucht werden. Die Klassische Konditionierung ist eines der am besten untersuchten assoziativen Lernparadigmen der experimentellen Psychologie und liegt einer Vielzahl emotionaler Lernprozesse zugrunde. Anhand einer Card-guessing Task und einer Klassischen Konditionierung (appetitive und aversive Konditionierung) soll die Verarbeitung von positiven und negativen Reizen (monetäre Belohnung und Bestrafung) sowie deren assoziative Koppelung an neutrale Reize untersucht werden. Der Zusammenhang dieser Prozesse mit dem Verhalten wird anhand eines Gambling Task ermittelt, welches impulsives Entscheidungsverhalten misst. Die zu erwartenden Erkenntnisse über emotionales Lernen sowie Verhaltens- und Emotionsregulation sollten signifikante theoretische und therapeutische Implikationen haben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Jens Blechert, bis 5/2008
 
 

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