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Eigenwillige Bauern, ehrgeizige Amtmänner, distanzierte fürstliche Dorfherren. Das brandenburgische Dorf Alt-Quilitz unter markgräflicher Herrschaft von 1679 bis 1762
Antragsteller
Privatdozent Dr. Heinrich Kaak
Fachliche Zuordnung
Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung
Förderung von 2008 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 72517428
Bei dem Manuskript handelt es sich um eine Mikrostudie zur ländlichen Sozialgeschichte der frühen Neuzeit. Ein im Mittelalter einsetzender Vorspann zur Geschichte des brandenburgischen Dorfes Alt- Quilitz (heute Neuhardenberg) fuhrt auf den im Mittelpunkt stehenden fünfjährigen Konflikt um die Höhe der Frondienste in den 1720er Jahren zu. Das Dorf wird daraufhin betrachtet, welche Formen des Agierens sich in dem Dreiecksverhältnis zwischen den Untertanen, den Herrschaft vermittelnden Instanzen und den Markgrafen von Brandenburg-Sonnenburg im 18. Jahrhundert zeigen. Parallel werden die den lokalen Konflikt begleitenden Vorgänge auf der Ebene der markgräflichen Administration untersucht, kontextualisiert wird der Konflikt durch Aufarbeitung der sozialen und wirtschaftlichen Strukturen der Dorfbevölkerung. Eine Nachbetrachtung analysiert, wie sich das herrschaftlich-bäuerliche Verhältnis auf Basis des Konfliktresultates von 1728 weiter entwickelte. Alt-Quilitz erweist sich als Dorf im östlichen Brandenburg mit stabiler Gutsherrschaft, in dem ein Wechselverhältnis zwischen Konflikt und Kooperation wirkte. In der mikrohistorischen Erforschung der vermittelten Herrschaft erscheinen ihre Mechanismen als flexibel. Juristisch gebildete Amtpächter manövrierten die widerständigen Bauern rechtlich aus, so dass diesen nur kleine Teilerfolge blieben.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen