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Basisnumerische Fähigkeiten und Arbeitsgedächtnis: Längsschnittliche Analyse des Einflusses auf die Rechenleistungen im Grundschulalter

Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung von 2007 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 71227281
 
Über die Entwicklung der basisnumerischen Fähigkeiten während der Grundschulzeit ist bisher wenig bekannt. Basisnumerische Defizite werden als zentrale Ursache für entwicklungsbedingte Dyskalkulie diskutiert, die empirische Evidenz ist aber bisher auf wenige Studien beschränkt. Oft werden auch Arbeitsgedächtnisdefizite als Landerl: Basisnumerische Fähigkeiten 2 Kausalbedingung für Rechenstörungen gesehen. Insbesondere werden Zusammenhänge zwischen der phonologischen Schleife und dem numerischen Faktenwissen sowie zwischen der zentralen Exekutive und dem prozeduralen rechnerischen Wissen angenommen. Die empirische Evidenz ist allerdings inkonsistent. Zwei theoretische Sichtweisen stehen einander gegenüber: (1) Defizite im AG kommen bei Kindern mit Dyskalkulie zwar aufgrund von Komorbiditäten (z.B. mit Dyslexie, ADHS) häufig vor, haben aber auf die Entwicklung der arithmetischen Leistungen wenig Einfluss, vs. (2) Defizite im AG sind zwar keine notwendige Bedingung für die Entstehung einer Dyskalkulie, das Vorliegen von AG-Defiziten zusätzlich zu basisnumerischen Defiziten erschwert die Entwicklung der Rechenleistungen aber zusätzlich. Im Rahmen einer Längsschnittstudie soll der Frage nach den Interaktionen zwischen basisnumerischer Verarbeitung, AG und der Entwicklung der Rechenleistung nachgegangen werden. Zwei Ziele stehen im Vordergrund: (1) Verfolgung der Entwicklung basisnumerischer Kompetenzen und deren Einfluss auf die Rechenleistungen vom Beginn der 2. bis zum Ende der 4. Schulstufe, und zwar sowohl bei Kindern mit unauffälliger Entwicklung als auch bei Kindern mit umschriebener Rechenstörung. (2) Analyse des Zusammenhangs von basisnumerischen Kompetenzen und dem AG und deren Einfluss auf die Entwicklung der Rechenleistungen. Zu diesem Zweck soll der Entwicklungsverlauf von rechenschwachen Kindern mit und ohne Defiziten im verbalen AG beobachtet werden. In einem zweiten Projektteil sollen im Anschluss an die hier beantragte 3- jährige längsschnittliche Erhebung der basisnumerischen Fertigkeiten Interventionsmaßnahmen zur Verbesserung von basisnumerischen Defiziten entwickelt und evaluiert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich
 
 

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