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Marktstruktur und Preispolitik: eine empirische Untersuchung anhand von Bankendaten

Subject Area Economic Policy, Applied Economics
Term from 2008 to 2013
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 67581868
 
Final Report Year 2013

Final Report Abstract

Die im Rahmen des Projekts durchgeführten Untersuchungen zeigen unmissverständlich, dass die Struktur der Bankenmärkte und ihre Dynamik eine wesentliche Rolle für die Bestimmung der Kosten der Finanzintermediation und für die Stabilität des Finanzsystems insgesamt spielt. Insbesondere haben wir im Rahmen des Projekts nachgewiesen, dass Bankenfusionen für die Einleger zu unattraktiven Einlagezinsen führen. Auch haben wir gezeigt, dass im Wesentlichen die Bankenmarktstruktur darüber entscheidet, ob, wann und welcher Anteil einer Zentralbankzinsänderung tatsächlich an Bankkunden weitergegeben wird. Wir haben darüber hinaus gezeigt, dass die Verzögerung von Einlagenzinsanpassungen von der Existenz messbarer Anpassungskosten abhängt. Zur Messung dieser Anpassungskosten haben wir eine strukturelle empirische Methodik, die noch nie für die Bankenindustrie angewendet wurde, entwickelt. Messungen dieser Kosten weisen darauf hin, dass diese so hoch sind, dass kleinere Zentralbankzinsänderungen möglicherweise gar keinen Einfluss auf die von den Banken angebotenen Zinsen haben. Das ist insbesondere im Hinblick auf die aktuell andauernde Phase einer durch extrem niedrige Zinsen gekennzeichneten Zentralbankpolitik relevant, da Zentralbankzinsänderungen im Moment, falls überhaupt, in nur extrem kleinen Größenordnungen stattfinden können. Auch haben unsere Untersuchungen auf die bisher ignorierte Rolle hingewiesen, die der Einlagenmarktwettbewerb sowohl für die Bestimmung der Finanzierungstruktur der Banken als auch für die Stabilität des Bankensektors spielt. Im Hinblick auf die ebenfalls in Deutschland andauernde Welle einer Bankenmarktkonsolidierung weisen unsere Ergebnisse darauf hin, dass Einlagenzinsen wahrscheinlich, über einen langen Zeitraum hinweg, auf einem niedrigen Niveau bleiben werden. Das ist aus Verbraucherschutzsicht kritisch zu bewerten, kann aber durchaus positive Effekte für die Stabilität des Bankensystems haben.

Publications

  • “Bank Mergers and the Dynamics of Deposit Interest Rates”, Journal of Financial Services Research 2009, Vol. 36 (2-3): 111-133 (auch als Federal Reserve Bank of Cleveland Working Paper 08/06R und als Bundesbank Discussion Paper 2008/02 Series 2 erschienen)
    Valeriya Dinger, Ben R. Craig
 
 

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