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Gesundheit und alltägliche Lebensführung in nordostdeutschen Landgemeinden

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2008 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 66188812
 
Das beantragte Projekt hat das Ziel, einen empirisch fundierten Beitrag zum Zusammenhang von Gesundheitshandeln und alltäglicher Lebensführung im sozialräumlichen Milieu der ländlichen Regionen Nordostdeutschlands zu leisten. Die quantitativen Befragungsdaten dazu werden in einem sozialwissenschaftlichen Survey erhoben, der als Vollerhebung der erwachsenen Bevölkerung in 14 zufällig ausgewählten Landgemeinden Mecklenburg-Vorpommerns und Brandenburgs durchgeführt bzw. wiederholt wird. Es handelt sich dabei um eine weitgehend identische Replikation von zwei Befragungswellen, die 1973 und 1994 in den Auswahlgemeinden durchgeführt wurden.Fragestellung ist zunächst analog zu den beiden Voruntersuchungen die Feststellung der Muster gesundheitsbezogener Handlungsweisen (Ernährungsgewohnheiten, Rauchen, alkoholische Getränke etc.), ihrer Stabilität oder aber Veränderung im Zeitverlauf sowie deren Abhängigkeit von sozialen Parametern. Bei realisierbarer Zusammenführung der drei Wellen bietet sich zusätzlich die einmalige Chance, neben Querschnittsvergleichen auch im individuenbezogenen Längsschnittdesign Anpassungsleistungen bzw. die Stabilisierung von Mustern des Gesundheits- und Alltagshandeln der Einwohner von ländlichen Regionen unter den Bedingungen raschen sozialen Wandels (Transformation) im Zeitverlauf zu beobachten und zu analysieren (Längsschnitt / Panelisierung).Die subjektive Relevanz von Gesundheit in der alltäglichen Lebensführung sowie die subjektive Bedeutung des regionalen Kontextes werden ergänzend zum standardisierten quantitativen Survey anhand qualitativer Daten untersucht. Diese werden in qualitativen Interviews mit ausgewählten Landbewohnern sowie in Experteninterviews (insbesondere Bürgermeister) in den ausgewählten Gemeinden gewonnen.Schließlich werden unter interpretativer Einbeziehung regional- und gemeindebezogener Kontextdaten der amtlichen Statistik die Ergebnisse des quantitativen und des qualitativen Erhebungsteils in einer Mehrebenenanalyse zum Zusammenhang von Gesundheitshandeln und alltäglicher Lebensführung im sozialräumlichen Milieu der ländlichen Regionen Nordostdeutschlands (Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg) zusammengeführt (Grafik 1).Forschungsziel ist es, auf der Basis von (im quantitativen Teil repräsentativen) gewonnenen Daten für die ländlichen Gemeinden Nordostdeutschland und eines innovativen Methodenrepertoires verallgemeinerbare theoretische Bausteine für den Zusammenhang von Gesundheitshandeln und alltäglicher Lebensführung zu liefern.Hierbei wird von der Hypothese ausgegangen, dass Gesundheitshandeln sich nicht ausschließlich auf subjektive Wahlentscheidungen stützt, sondern kollektiven Verhaltens- bzw. Handlungsmustern (Gesundheitslebensstile) folgt, die auf der Wahl zwischen Optionen basieren, über welche die Akteure je nach ihren Lebenschancen verfügen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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