Detailseite
Projekt Druckansicht

Structure and function of YidC and homologous membrane proteins

Fachliche Zuordnung Biochemie
Förderung Förderung von 2008 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 50070218
 
Erstellungsjahr 2014

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt hatte die YidC Membraninsertase als zentrales Thema wobei eine Struktur- Funktionsanalyse Einblicke in den Mechanismus der Insertase gewähren sollte. Obwohl die YidC/Oxa1/Alb3 Insertasen nur sehr geringe Sequenzkonservierung aufweisen, haben alle eine zentrale Domäne mit 5 Transmembran-Helices (TMs) essentiell für die Insertase-Funktion. Die N- und C-Termini variieren und haben vermutlich individuelle Funktionen. Zu Beginn des Projektes war weder der Mechanismus der Membranprotein-Insertion durch YidC noch dessen Struktur bekannt. Ausgehend von E. coli YidC, wurde zunächst die periplasmatische Domäne (P1D) eingehend untersucht und eine 1.8Å Struktur gelöst. P1D zeigt eine super-β-sandwich Struktur ähnlich zu zuckerbindenden Proteinen und eine C-terminale linker region, die vermutlich an Lipide bindet. Die funktionelle Rolle der P1D ist nicht geklärt, aber es gibt Hinweise, dass sie bei der Faltung periplasmatischer Domänen in Substrat-Proteinen beteiligt ist. Da wir relativ schnell Kristalle verschiedener YidC Varianten erhalten hatten, wurde ein umfangreicher Screen von YidC (Oxa1 und Alb3) aus verschiedenen Organismen durchgeführt. Motiviert durch den Erfolg von Fusionsproteinen in der Strukturanalyse von GPCRs haben wir die “carrier driven crystallization” bei uns implementiert. Trotz größter Anstrengungen konnten wir unsere Kristalle nicht signifikant verbessern. Wir konnten die entwickelten Protokolle aber äußerst erfolgreich in anderen Projekten anwenden, z.B. für die Interakion von Alb3 mit der Targeting Maschinerie in Chloroplasten (cpSRP43/Alb3). Im Hinblick auf ribosomen-assoziierte Chaperone und Enzyme aus Eukaryonten haben wir uns in der zweiten Fundingperiode auf den “ribosome associated complex” (RAC) fokussiert, der eine zentrale Rolle in der co-translationalen Proteinfaltung spielt (mit R. Beckmann). RAC ist ein Komplex aus dem Hsp70 Protein Ssz und dem Hsp40 Protein Zuotin und bildet am Ribosom mit dem Hsp70 Protein Ssb einen Chaperon Komplex. Die Struktur und Ribosomeninteraktion von RAC wurde durch SAXS, Cryo-EM und Kristallographie untersucht. RAC bindet am Exit-Tunnel und wird durch Interaktion mit dem Expansion Segment 27 der ribosomalen RNA stabilisiert. Da RAC als Co- Chaperon die ATPase-Aktivität von Ssb über die J-Domäne von Zuotin stimuliert, wurden Ssb und RAC näher untersucht. Es konnte eine 3.6Å Struktur von Ssb, sowie ein erster Komplex aus Ssz und Zuotin bei 3.2Å gelöst werden. Diese Strukturen bilden zusammen mit funktionellen Assays die Basis für eine weitergehende Untersuchung dieses einzigartigen Chaperon-Systems. Im Hinblick auf die enzymatische Modifizierung von naszierenden Proteinen am Ribosom sind wir besonders an der Acetylierung interessiert, die in Eukaryonten am häufigsten auftritt. In Hefe sind drei Nα-terminale Acetyltransferase (Nat)-Komplexe beschrieben, die alle am Exit-Tunnel binden. Wir konnten die 3.4Å Struktur eines trimeren NatA komplexes lösen. Die regulatorische Rolle der dritten Untereinheit sowie die Ribosomen-Bindung von NatA werden derzeit eingehend charakterisiert.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung