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Geräteeinheit für die Sequenzierung und Auftrennung genomischer Fragmente sowie für die quantitative PCR-Analyse

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung in 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 57259082
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Schwerpunkt unserer Forschungsprojekte sind die Identifizierung und Charakterisierung neuer Genaberrationen sowohl bei malignen myeloischen als auch bei malignen lymphatischen Erkrankungen. Hierdurch sollen weitere Einblicke in die Pathomechanismen der Erkrankungen gewonnen und neue prognostische Marker definiert werden , die eine Optimierung der Therapie ermöglichen. Im Rahmen dieser Analysen wurden/werden seit Bewilligung des Antrages eine Reihe von Kandidatengenen auf Mutationen und/oder aberrante Genexpression untersucht. Für die akute myeloische Leukämie (AML) wurden hierzu Knochenmark- und/oder periphere Blutproben (ca. 2500) von Patienten aus den Studien der Deutsch-Österreichischen AML Studiengruppe (AMLSG) analysiert. Sequenz- und/oder Expressionsanalysen wurden für folgende Gene durchgeführt: CEBPA, RUNX1, WT1, KIT, RAS, ASXL1, DNMT3A, TET2, TP53, EV/1 und MN1. Darüber hinaus wurden/werden alle AML Studienpatienten auf das Vorliegen einer FL T3-ITD und NPM1 Mutation sowie auf das Vorliegen rekurrenter AML-assoziierter Genfusionen [t(8;21); inv/t(16 ;16); t(15 ;17); t(9; 11 )] untersucht. Zusätzlich konnten für alle o.g. Genfusionen sowie für NPM1 Mutationen hochsensitive RQ-PCR Assays etabliert werden , die den Nachweis minimaler Resterkrankung ermöglichen. Im Rahmen der SNP- array- und Next-Generation Sequencing (NGS)-basierten Projekte konnten eine Reihe weiterer Kandidatengene (z.B. FOXP1, PAN3, CDX2, RAD21) identifiziert werden, die mittels Sequenz- und Expressionsanalysen auf ihre pathogenetische Bedeutung evaluiert wurden/werden . Die gleiche Strategie wird bei den BCR/ABL-negativen myeloproliferativen Neoplasien (MPN) verfolgt. Neben dem Nachweis der JAK2 und MPL Mutationen erfolgt hier die quantitative Bestimmung der JAK2 Allel-Last, sowohl bei Diagnose, als auch im Therapieverlauf. Dadurch können Therapieeffekte, insbesondere die W irkung neuer Substanzen, wie z.B. den JAK2 Inhibitoren untersucht werden. Neben JAK2 und MPL wurden an einer größeren Serie von MPN (>1 00) umfassende Genmutationsanalysen (DNMT3A, IDH112, EZH2, CBL, TET2, ASXL1) durchgeführt. ln Analogie zur AML stellt die Identifizierung neuer pathogenetisch relevanter Genaberrationen unter Verwendung array-basierter Techniken einen weiteren Forschungsschwerpunkt bei MPN dar. Im Rahmen der Projekte zur chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) wurde die Hochdurchsatzanalyse von Kandidatengenen wie A TM und TP53 sowie des IGHV Mutationsstatus im Rahmen von Studien der DCLLSG an mehreren hundert Patientenproben ermöglicht. ln Zusammenarbeit mit der Kooperationseinheit mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) wurde zudem die Analyse epigenetischer Aberrationen in der CLL mittels Bisulfit-Sequenzierung durchgeführt, um in der am häufigsten von Aberrationen betroffenen Region 13q14 den grundlegenden Pathomechanismus der CLL zu klären und diagnostisch relevante Aberrationen aufzuzeigen. Basierend auf unseren Vorarbeiten zu DNA Microarray Analysen konnte unsere Arbeitsgruppe den Stellenwert von Genexpressionsanalysen auch bei der CLL zeigen. Rekurrente, prognostisch relevante Aberrationen wie Verluste der chromosomalen Banden 17p13, 11 q23 und 13q14 sind mit einem signifikanten Gen-Dosis-Effekt korreliert. ln weiteren Projekten wurde mittels quantitativer PCR Analysen die klinische und biologische Bedeutung von Telomerverkürzung bei der CLL untersucht. Dabei zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen genorniseher Komplexität und Telomerverkürzung, sowie in multivariater Analyse eine unabhängige prognostische Bedeutung kurzer Telomere. ln aktuellen Arbeiten wurde darüber hinaus die Rolle neuer, mittels NGS identifizierter Genmutationen beispielsweise in NOTCH1 und SF381 bei der CLL untersucht. Dabei konnten in Patientenkohorten aus klinischen Studien die lnzidenzen, detaillierte Korrelationen mit anderen biologischen und klinischen Charakteristika, sowie die prognostische Wertigkeit dieser Mutationen evaluiert werden. ln laufenden Projekten werden derzeit neue Mutationen in Genen wie BIRC3, FBXW7, MYDBB, XP01, etc. hinsichtlich ihrer prädiktiven und prognostischen Bedeutung untersucht, um dadurch die Grundlagen für eine verbesserte Risikostratifikation und neue therapeutische Strategien zu legen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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