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Militär in der Gesellschaft: Herrschaft und Vergesellschaftung im Preußen des 18. Jahrhunderts

Fachliche Zuordnung Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 57198550
 
Das Vorhaben beabsichtigt einen Beitrag zur Gesellschaftsgeschichte der Frühen Neuzeit am Beispiel des Militärs im Preußen des 18. Jahrhunderts zu leisten. Die moderne Militärgeschichte als historische Teildisziplin bietet in vielfacher Hinsicht einen exemplarischen Zugang für aktuelle Forschungsansätze der Geschichtswissenschaft. Basierend auf dem sachthematischen Inventar „Ersatzüberlieferung des Brandenburg-Preußischen Heeresarchivs", in dem über 30.000 Verzeichnungseinheiten zusammengeführt werden konnten, soll die im Gefolge von Aufbau und Präsenz Stehender Truppen ausgelösten Wandlungen auf Herrschaft, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur Brandenburg-Preußens bestimmt werden. Damit wird der besonderen Allgegenwart des Militärs Rechnung getragen, die nicht nur in Brandenburg-Preußen, sondern in ganz Europa für das 18. Jahrhundert gleichsam zum Signum der Epoche geraten ist. Das aus mehreren Teilprojekten bestehende Gesamtvorhaben untersucht jene Staatsbildungs- und Vergesellschaftungsprozesse, die durch das Militär als Institution und die Militärbevölkerung als soziale Großgruppe initiiert und beeinflusst worden sind. In diesem Zusammenhang bildeten sich Netzwerke und Patronagesysteme, Nischengesellschaften, alternative Religionsgemeinschaften und soziale Submilieus aus, in denen sich das Militär als selbstverständlicher Bestandteil der Alltagspraxis erwies. Diese Untersuchung der eigentümlichen Verschränkung von Militär und Gesellschaft wird somit auch die erstmals aktengestützte Überprüfung der gerade in Deutschland so intensiv diskutierten Militarisierungs- und Sonderwegsthese ermöglichen. Die einzigartige empirische Grundlage des Projekts eröffnet die Perspektive auf den internationalen Vergleich, der über ein Netzwerk aus Kooperationsbetreuern in Europa und mehreren Workshops und Tagungen gewährleistet wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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