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SFB 803:  Funktionalität kontrolliert durch Organisation in und zwischen Membranen

Fachliche Zuordnung Chemie
Biologie
Förderung Förderung von 2009 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 55908123
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ziel des Sonderforschungsbereichs (SFB 803) war es, die Wechselwirkungen zwischen der großen Zahl verschiedener Lipide und spezialisierter Proteine in zellulären Membranen auf molekularer Ebene zu entschlüsseln. Wir untersuchten, wie die räumliche und zeitliche Organisation von Membranbestandteilen deren Funktion beeinflusst. Wir konnten aufklären, wie sich einfache Peptide und große Transmembranproteine, insbesondere Poren und Ionenkanäle, in Membranen organisieren und wie sie mit den sie umgebenden Lipiden interagieren. Auf diesem Weg wurden neue Methoden entwickelt und etablierte vorangetrieben. Um einige Beispiele zu nennen: Im Fall von einfachen Transmembranpeptiden ebnete die Synergie zwischen bioorganischer Synthese und EPR-Spektroskopie den Weg zu neuen Experimenten zur Messung von Spin-Label- Orientierungen bei hohen EPR-Frequenzen. Die Beziehung zwischen der Struktur eines Ionenkanals und seiner Funktion wurde für den spannungsabhängigen Anionenkanal VDAC durch eine Kombination von NMR-spektroskopischen Strukturuntersuchungen, Ionenkanalmessungen, mathematischer Analyse und atomistischen Simulationen besser verstanden. Diese Ergebnisse ermöglichten es uns, molekulare Bilder davon zu zeichnen, wie Peptide und Proteine Strukturen bilden, die für Transportprozesse über Membranen verantwortlich sind. Der SFB 803 trug wesentlich zu unserem aktuellen Verständnis der neuronalen Fusion bei, die durch lösliche N-Ethylmaleimid-sensitive-factor attachment receptors (SNAREs) vermittelt wird. Wir konnten verstehen, wie physikalische mesoskopische Parameter wie Membrankrümmung und laterale Spannung sowie molekulare Determinanten wie bestimmte Lipide und die molekulare Struktur der verschiedenen SNAREs die Energielandschaft entlang des Fusionsweges bestimmen und beeinflussen. Eine Kombination aus neuen experimentellen Werkzeugen zur Analyse von Fusionsintermediaten und neuen Fusionsassays in Verbindung mit bioorganischen synthetischen Ansätzen sowie Simulationsstudien haben zu einem molekularen Bild und den involvierten Energetiken geführt, die zur Verschmelzung zweier Membranen und damit zur Freisetzung von Neurotransmittern führen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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