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Liberalisierung von Abtreibungen und die Reproduktions- und Arbeitsmarktergebnisse von Frauen in Europa und Deutschland

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 556759166
 
Dieses Forschungsvorhaben untersucht die Auswirkungen der Liberalisierung von Abtreibungsgesetzen auf die reproduktiven und wirtschaftlichen Ergebnisse von Frauen in Europa und Deutschland. Frauen die Möglichkeit zu geben, Entscheidungen über ihre reproduktive Gesundheit zu treffen, ist entscheidend für die Gleichstellung der Geschlechter. Dies befähigt sie, Bildungs- und Karriereziele zu erreichen und verbessert die Gesundheit von Müttern. Seit den 1960er Jahren haben Veränderungen in der Verhütungstechnologie und Einstellungen zur Geburtenkontrolle die Möglichkeiten von Frauen erhöht, ungewollte Schwangerschaften zu verhindern oder abzubrechen. Während viele Länder die Abtreibungsgesetze liberalisiert haben, bleibt das Thema umstritten. Aktuelle Entwicklungen zeigen sowohl Erweiterungen als auch Einschränkungen des Zugangs. Ein Beispiel hierfür ist die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA, Roe v. Wade aufzuheben, im Gegensatz zur jüngsten Aufhebung des Werbeverbots für Abtreibungen in Deutschland. Unser Forschungsvorhaben wird die Auswirkungen von Abtreibungsgesetzen durch eine umfassende Analyse von Daten aus ganz Europa und einer detaillierten Untersuchung Deutschlands, beispielsweise während der Wiedervereinigung, untersuchen. Wir werden einen einheitlichen Datensatz erstellen, der offizielle Statistiken zu Abtreibungen, Fruchtbarkeit, demografischen und wirtschaftlichen Ergebnissen kombiniert und durch individuelle Daten für Deutschland ergänzt wird. Diese Daten werden uns helfen, Trends zu analysieren und die Auswirkungen verschiedener Abtreibungspolitiken auf reproduktive und wirtschaftliche Variablen zu identifizieren. Mit einem Differenz-in-Differenzen (DiD) Ansatz werden wir die Auswirkungen unterschiedlicher rechtlicher Beschränkungen von Abtreibungen in europäischen Ländern im Laufe der Zeit untersuchen. Für Deutschland werden wir das einzigartige natürliche Experiment der Wiedervereinigung nutzen, bei dem die unterschiedlichen Abtreibungsgesetze in Ost- und Westdeutschland harmonisiert wurden. Dies ermöglicht uns, die Auswirkungen sowohl der Liberalisierung als auch der Einschränkung innerhalb eines einzigen Landes zu untersuchen. Unser zweigleisiger Ansatz zielt darauf ab, zu erkennen, wie Veränderungen in Abtreibungsgesetzen reproduktive und ökonomische Zielgrößen von Frauen beeinflussen, wobei Faktoren wie der Zugang zu Verhütung und Abtreibungsdiensten berücksichtigt werden. Durch die Untersuchung dieser Effekte in unterschiedlichen Kontexten und über die Zeit hinweg hoffen wir, ein klareres Verständnis dafür zu vermitteln, wie Abtreibungsregelungen das Leben von Frauen beeinflussen und zu weiteren gesellschaftlichen Entwicklungen beiträgt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Australien
Kooperationspartner Dr. Gregor Pfeifer
 
 

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