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Entwicklung einer umfassenden Cloud-basierten Toolbox für Notenanalysen

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 555937418
 
Neuere Ansätze der musikalischen Analyse, einer zentralen Methodologie der Musikwissenschaft und Musiktheorie, nutzen zunehmend die Möglichkeiten von Computern, insbesondere bei Korpusanalysen mit verschiedenen Forschungsfragen und Musikrepertoires. Das Projekt zielt auf die Entwicklung und Evaluierung einer umfassenden und benutzerfreundlichen Open-Source-Software-Toolbox für die Annotation, statistische Analyse, Visualisierung und Mustersuche in Notentexten. Durch den Einsatz neuester Computer-, Internet- und Cloud-Technologien, insbesondere der Plattform Jupyter4NFDI, soll die Toolbox für eine breite Palette von musikanalytischen Forschungsfragen anwendbar und anpassbar sein, die in der aktuellen Forschung der Musikwissenschaft und Musiktheorie ausgiebig diskutiert werden. Die Toolbox wird so konzipiert, dass sie auch für Musikforscherinnen und -forscher ohne Programmierkenntnisse nutzbar ist. Dabei werden aktuelle Musikdatenformate wie MusicXML und MEI sowie Data-Frame-Konzepte aufgegriffen. Die Notendatensätze umfassen OMR-Daten (Optical Music Recognition) aus dem musiconn.scoresearch Projekt der kooperierenden Bayerischen Staatsbibliothek, vorwiegend Kompositionen aus dem 17.-19. Jahrhundert, sowie gemeinfreie Noten von Komponisten des frühen 20. Jahrhunderts. Das Projekt trägt zugleich zur Weiterentwicklung des MEI-Formats und des webbasierten Editors mei-friend bei, indem es dessen Funktionalität erweitert und neue Annotationsmöglichkeiten (harmonische Funktionen, mikrotonale und metrisch freie Notationen) hinzufügt. Während der Projektlaufzeit werden sowohl die Software-Tools und die Cloud-Infrastruktur als auch umfassende, frei zugängliche Online-Dokumentationen und -Tutorials zu verschiedenen Use Cases und Forschungsfragen der musikalischen Analyse sowie unterschiedliche Notenkorpora erstellt und in Musikanalysekursen am Institut für Musikwissenschaft und Zentrum für Musiktheorie der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar sowie in einem öffentlichen Workshop getestet, evaluiert und anschließend optimiert. Ein Abschlussbericht wird die Probleme und Lösungen bei der Entwicklung einer solchen Technologie dokumentieren. Die resultierenden Tools werden von der Hochschule für Musik Weimar über die Projektlaufzeit hinaus gepflegt, sodass sie das wachsende Feld der computergestützten Musikforschung nachhaltig vorantreiben können.
DFG-Verfahren Forschungsdaten und Software (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
 
 

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