Detailseite
Entschlüsselung des membranselektiven Mechanismus von Lugdunin: Einblicke in die Spezifität für Gram-positive Bakterien und antimikrobielle Aktivität
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Rainer Böckmann; Professorin Dr. Claudia Steinem
Fachliche Zuordnung
Biophysik
Biologische und Biomimetische Chemie
Physikalische Chemie von Molekülen, Flüssigkeiten und Grenzflächen, Biophysikalische Chemie
Biologische und Biomimetische Chemie
Physikalische Chemie von Molekülen, Flüssigkeiten und Grenzflächen, Biophysikalische Chemie
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 555589280
Das zyklische Heptapeptid Lugdunin, das von Staphylococcus lugdunensis produziert wird, hat eine beträchtliche Wirkung gegen multiresistente grampositive Bakterien, ist aber unwirksam gegen gramnegative Bakterien und menschliche Zellen. Frühere Studien deuten darauf hin, dass Lugdunin das Membranpotenzial von Pathogenen wie S. aureus stört, indem es die Membranen für Protonen durchlässig macht, ohne große Poren zu bilden, was zum Zelltod führt. Der genaue molekulare Mechanismus ist jedoch nach wie vor unklar. In diesem Projekt wollen wir den membranselektiven Mechanismus von Lugdunin umfassend charakterisieren. Wir stellen die Hypothese auf, dass die Spezifität von Lugdunin für grampositive bakterielle Membranen durch deren einzigartige Lipidzusammensetzung bestimmt wird, die die Insertion von Lugdunin, die Kanalbildung und die Aktivität erleichtert. Im Rahmen des Projekts werden die Wechselwirkungen zwischen Lugdunin und Modellmembranen untersucht, die grampositive und gramnegative bakterielle Membranen sowie eukaryotische Zellmembranen imitieren. Dies soll durch komplementäre In-vitro- und In-silico-Analysen von künstlichen Membransystemen und synthetischen Lugdunin-Analoga erreicht werden. Durch die Analyse der beteiligten molekularen Wechselwirkungen wollen wir die Determinanten der Membranselektivität von Lugdunin, die Ionentransporteigenschaften und die wichtigsten strukturellen Faktoren, die seine antimikrobielle Aktivität beeinflussen, aufdecken. Die erwarteten Ergebnisse werden in die Entwicklung von antimikrobiellen Peptiden der nächsten Generation einfließen, die neue therapeutische Strategien gegen resistente bakterielle Infektionen bieten könnten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen