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Thyreophora, die Paläobiologie der gepanzerten Dinosaurier: ihre verwandtschaftlichen Verhältnisse, Evolutionsgeschichte und Lebensart
Antragsteller
Dr. Marco Schade
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 554620748
Obwohl Dinosaurier in der Vergangenheit häufig Gegenstand wissenschaftlicher Studien waren, sind noch immer viele Facetten ihrer Paläobiologie unbekannt. Moderne investigative Mittel, wie μ-Computertomographen, leistungsstarke Mikroskope sowie Mikro- und Makrofotografie, haben sich bei Untersuchungen von fossilem (Schädel)Material ausgestorbener Nichtvogeldinosaurier als extrem informativ erwiesen. Eine stark gepanzerte, zumeist herbivore Gruppe der Vogelbeckendinosaurier, die Thyreophora, stehen im Fokus dieses Forschungsprojektes. Einer ihrer geologisch ältesten Vertreter aus dem frühen Jura Norddeutschlands, Emausaurus ernsti, gehört zur Sammlung der Universität Greifswald und soll zusammen mit weiteren Taxa aus dem Jura und der Kreidezeit Europas, Nord- und Südamerikas sowie Asiens mit modernen Methoden untersucht werden. Die Dokumentation, Beschreibung und Kontextualisierung der Anatomie (Osteologie und Neuroanatomie) basaler und abgeleiteter Thyreophora sollen Zugang zu diversen paläobiologischen Fragestellungen ermöglichen; u.a. mit Implikationen für Verwandtschaftsverhältnisse, Gehirnevolution, Agilität, Selbstverteidigungsstrategien, sensorische Kapazitäten, Biomechanik, Zahnverschleißspuren, Zahnersatz, Nahrungspräferenzen, Nischenrealisation und ontogenetische Tendenzen. Morphologische Daten werden darüber hinaus mit phylogenetischen, morphometrischen/multivariaten und statistischen Analysen untersucht. Die resultierenden Arbeiten dieses Projektes werden Aufschluss über paläobiologische Aspekte wie die Verwandtschaftsverhältnisse, Evolutionsgeschichte und Paläoökologie dieser langlebigen (mit einer Dauer von ca. 130 Ma), diversen, stark gepanzerten, teilweise mit bewaffneten Schwänzen ausgestatten und noch immer rätselhaften Herbivoren geben.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen