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Kausale Konnektoren: Formen und ihre Funktion für das Textverstehen
Antragstellerin
Dr. Merle Weicker
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 554330661
Das vorliegende Projekt untersucht, welchen Einfluss syntaktische und semantische Eigenschaften von Konnektoren und individuelle sprachliche Fähigkeiten der Lesenden auf das Textverständnis am Ende der Grundschulzeit haben. Konnektoren sind sprachliche Mittel zur Kennzeichnung lokaler relationaler Kohärenz, die semantische Beziehungen zwischen Propositionen (z.B. kausal, temporal, konzessiv) auf der Textoberfläche markieren. Während bisherige Untersuchungen untersucht haben, in welcher Reihenfolge die verschiedenen Relationen verstanden und verwendet werden und welche davon das Textverstehen beeinflussen, konzentriert sich das vorliegende Projekt auf die Klasse der kausalen Konnektoren. Diese zu verstehen, ist essenziell für die Bildung einer mentalen Repräsentation des Textes. Interessant ist dabei, dass kausale Relationen im Deutschen mittels verschiedener Konnektoren (z.B. weil, denn, nämlich, deshalb, sodass) ausgedrückt werden können, die sich in ihren grammatischen Merkmalen unterscheiden. Das Projekt untersucht anhand der folgenden Teilfragen, wie Kinder am Ende der Grundschulzeit diese Diversität meistern: (Q1) Beeinflusst das Vorhandensein von Konnektoren das Textverstehen? (Q2) Welche Merkmale kausaler Sätze beeinflussen das Textverstehen? (Q3) Welche Eigenschaften und Fähigkeiten der Lesenden wirken sich auf das Verstehen kausaler Konnektoren aus? Im Projekt werden Leseexperimente eingesetzt, die das Textverstehen sowohl off-line (anhand von Verstehensfragen nach dem Lesen) als auch on-line (anhand von Lesezeitmessungen und Blickbewegungsmessungen während des Lesens) untersuchen. Auf diese Weise können mögliche Asymmetrien zwischen den Verarbeitungsebenen festgestellt werden. Insgesamt kann das Projekt Einsichten in die mentalen Repräsentationen und Verarbeitungsmechanismen beim Sprachverstehen liefern. Diese können Anknüpfungspunkte für förderliche Lernarrangements und geeignete Unterstützungsangebote und Strategien zur Texterschließung bieten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen