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Interaktion zwischen der Lungenmikroumgebung und der Immunantwort in der geschlechtsspezifischen Asthma Manifestation
Antragstellerin
Dr. Dimitra Zazara
Fachliche Zuordnung
Immunologie
Kinder- und Jugendmedizin
Kinder- und Jugendmedizin
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 429191104
Asthma ist eine chronisch-entzündliche Atemwegserkrankung mit weltweit steigender Prävalenz. Es wurden altersabhängige geschlechtsspezifische Unterschiede in der Prävalenz und Manifestation von Asthma beschrieben. Während bis zur Pubertät vor allem Jungen betroffen sind, ist eine Trendumkehr im Jugend- und Erwachsenenalter, parallel zum Anstieg der Geschlechtshormone, zu beobachten, mit höherer Erkrankungsrate von Frauen. Zusätzlich haben wir und andere Forschende zeigen können, dass die Lungenmikroumgebung und insbesondere das Atemwegsepithel eine wesentliche Rolle bei den beobachteten geschlechtsspezifischen Unterschieden bei Asthma im Kindesalter spielen. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass sowohl Sexualhormone als auch die Lungenmikroumgebung zu der geschlechtsspezifischen Asthma Manifestation beitragen. Neben dem Atemwegsepithel bilden Immunzellen, die permanent in der Lunge residieren und die sogenannte gewebe-residente Immunität bilden, einen wesentlichen Bestandteil der Lungenmikroumgebung und könnten in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen. Obwohl es eine wachsende Zahl an Belegen für Geschlechtsunterschiede in der zirkulierenden Immunität gibt, ist nur wenig über potenzielle geschlechtsspezifische Merkmale der gewebe-residenten Immunität und ihre möglichen Veränderungen über die Lebensspanne bekannt. Wir haben vor kurzem einen Geschlechtsdimorphismus der gewebe-residenten Immunität der naiven Mauslunge entdeckt, der sich mit zunehmendem Alter etabliert und weiter verstärkt. Dabei wurden Androgene als Schlüsselfaktoren des beobachteten Geschlechtsunterschiedes identifiziert, da eine Modulation des Androgenspiegels die lungen-residente Immunität sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Mäusen erheblich beeinflusste. Hingegen wurde bei einer Modulation des Östrogenspiegels keine Veränderungen beobachtet. Der Geschlechtsdimorphismus der lungen-residenten Immunität und die Rolle der Androgene in diesem Zusammenhang könnten den bei der Manifestation von Asthma beobachteten Geschlechtsunterschied erklären. Die altersbedingten Schwankungen des Sexualhormonspiegels könnten Unterschiede in der gewebe-residenten Immunität bedingen und damit die altersspezifische Trendumkehr der Asthmamanifestation erklären. Mit Hilfe von Mausmodellen zur Hormonmanipulation, orthotoper Lungentransplantation und experimenteller Asthmainduktion möchten wir hier die Interaktion von Androgenen mit der Lungenmikroumgebung, einschließlich der lungen-residenten Immunität und des Atemwegsepithels, und dessen Rolle beim altersabhängigen Geschlechtsdimorphismus von Asthma über die Lebensspanne untersuchen. Insgesamt wird diese Studie neue Erkenntnisse über die Mechanismen liefern, die den geschlechtsspezifischen Unterschieden von Asthma zugrunde liegen, und die Grundlage für die Entwicklung maßgeschneiderter Behandlungsstrategien bilden, die den bestehenden Geschlechtsdimorphismus der Lungenmikroumgebung berücksichtigen.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen