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Neue Erkenntnisse in der empirischen Kapitalmarktforschung

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 552898630
 
Dieses Projekt zielt auf eine umfassende Untersuchung von Anomalien im empirischen Asset Pricing ab. Zu den wichtigsten Forschungszielen gehören eine umfassende Analyse ihrer Robustheit gegenüber wichtigen methodischen Entscheidungen, eine gründliche Untersuchung der Erklärungen für die Anomalien und eine Analyse sowohl von Anomalien als auch von Faktoren auf der Unternehmensebene anstelle der Eigen- bzw. Fremdkapitalebene. Obwohl ForscherInnen bei der Konzeption empirischer Asset-Pricing-Studien viele Entscheidungen treffen müssen, werden diese Entscheidungen oft nicht ausreichend dokumentiert und wenig beachtet. Eine systematische und umfassende Dokumentation existiert nicht. Unser Ziel ist es, eine solche Dokumentation auf der Grundlage einer großen Anzahl von methodischen Entscheidungen und einer umfassenden Liste von früheren Studien zu erstellen. Nachdem wir häufige und auch ungewöhnliche Entscheidungen dokumentiert haben, analysieren wir deren Auswirkungen auf die empirischen Ergebnisse. Wir untersuchen eine große Anzahl prominenter Anomalien auf Grundlage eines Standardansatzes und der identifizierten relevanten Entscheidungskombinationen. Auf dieser Basis können wir alle Anomalien konsistent behandeln und ihre Relevanz und Robustheit bewerten. Es ist wichtig zu dokumentieren, welche Anomalien robust gegenüber sinnvollen alternativen methodischen Entscheidungen sind, da wir uns dann darauf konzentrieren können, Erklärungen für eben diese Anomalien zu finden. Für viele der wichtigsten Anomalien wurden in der Literatur mehrere konkurrierende Erklärungen vorgeschlagen. Systematische Bewertungen dieser verschiedenen Erklärungen fehlen jedoch weitgehend. Wir beabsichtigen, die Erkenntnisse aus dem ersten Teil des Projekts zu nutzen und die Erklärungen für die ökonomisch wichtigen und robusten Anomalien umfassend zu analysieren. In der bisherigen Literatur werden die verschiedenen Erklärungsansätze meist nur im Querschnitt auf ihre Auswirkungen hin untersucht. Unsere wesentliche Neuerung ist die gleichzeitige Berücksichtigung der Zeitreihendimension. Schließlich stellen sowohl Aktien als auch Unternehmensanleihen Forderungen an die gleichen Vermögenswerte dar: die Aktiva, die das "Unternehmen" ausmachen. Strukturelle Kreditmodelle greifen diese Erkenntnis auf und entwickeln Restriktionen zwischen den Renditen von Aktien und Unternehmensanleihen desselben Unternehmens. Dieser Ansatz impliziert jedoch, dass die ökonomischen Ursachen der Anomalien primär über den Unternehmenskanal wirken sollten. Somit haben sowohl die Anomalien als auch die entsprechenden Faktormodelle ihren ökonomischen Ursprung auf der Unternehmensebene. Dieser Logik folgend sollten sie idealerweise auch mit Blick auf das gesamte Unternehmen untersucht werden. Unseres Wissens gibt es in der Literatur bisher jedoch keine Studien, die Faktormodelle und Anomalien auf Unternehmensebene analysieren. Diese Lücke soll mit dem vorliegenden Forschungsprogramm geschlossen werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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