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Nomen im Kontext von Evaluation: Polysemie, Zählbarkeit und Domänenrestriktion
Antragsteller
Peter Sutton, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 552248395
Dieses Projekt untersucht, wie lexikalische semantische Information (wie von Nomen kodierte Individuationskriterien), Kompositionssemantiken (inklusive Modifikation von Nomen, z.B. durch Adjektive) und Pragmatik miteinander interagieren. Modifikatoren beeinflussen die Interpretationen von Nomen-Phrasen. Faktoren im weiteren Kontext, wie die Question Under Discussion (QUD, also welche Interessen und Fragen einem Dialog zugrunde liegen) können sich ebenfalls auf deren Interpretationen auswirken. Modifikatoren können jedoch auch die Individuationskriterien von Nomen auf höchst kontextspezifische Art und Weise beeinflussen, wie dieses Projekt zeigen wird. Dieses Projekt wird die komplexen, miteinander verwandten und, so meine Hypothese, systematischen Arten untersuchen, in denen Nomen, allen voran vieldeutige abstrakte Nomen, Kontextsensibilität zeigen. Der Fokus wird dabei insbesondere auf drei Typen von kontextabhängiger Variation liegen, die in der Literatur beschrieben werden: Nominelle Domänenrestriktion (z.B. im Fall von "drei Bücher"; Von allen Büchern der Welt, welche Bücher sind in dieser Situation gemeint?), Variationen in der Zählperspektive (z.B. ob "Der Herr der Ringe" als ein Buch zu zählen ist oder als drei Bücher) und Individuationskriterien polysemischer Nomen (welches Verständnis - oder welche Kombination davon - relevant ist für Zähl- und Quantifikationskonstruktionen mit polysemischen Nomen, z.B. ob im Falle von "drei Bücher" Bücher als informationelle Entitäten gezählt werden, als physische Objekte, oder beides). Wie dieses Projekt zeigen wird, sind diese drei Typen von Kontextsensitivität miteinander verbunden, nicht zuletzt, weil alle drei Interaktionen mit der Question Under Discussion aufweisen. Forschung in den Bereichen Zählbarkeit und Polysemie kommt zu deutlich ähnlich gelagerten Schlussfolgerungen. Sie zeigt, dass Nomen als lexikalische Einheiten Informationen darüber enthalten müssen, wie Entitäten in ihrer Extension zu individualisieren sind. Zwar gibt es extensive Forschung zu allen drei individuellen Phänomenen, jedoch existiert noch keine integrierte Analyse aller drei. Ebenso wenig gibt es eine Analyse von Nomen, die sowohl Polysemie als auch Zählbarkeit abdeckt. Diese komplexe und zumindest auf den ersten Blick leidige Frage ist eine, auf die das Projekt ein Licht werfen möchte.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Schweden, Spanien
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Professor Dr. Robin Cooper; Professorin Dr. Louise McNally