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w-Konnektoren: Theorie und Diachronie nebensatzeinleitender w-Elemente im Deutschen

Fachliche Zuordnung Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 552052569
 
In vielen germanischen Sprachen hat der Funktionsumfang von w-Elementen insbesondere als Nebensatzeinleiter diachron zugenommen. Während w-Pronomen in den frühesten Sprachstufen primär als Interrogativa und Indefinita auftreten, breiten sie sich in der Folge auf freie Relativsätze und später attributive Relativsätze aus. Darüber hinaus treten w-Formen seit der frühen Neuzeit auch als Einleiter von Adverbialsätzen in Erscheinung. Diese Prozesse sind nicht isoliert voneinander zu betrachten, da adverbiale w-Konnektoren aus ursprünglich relativisch verwendeten w-Adverbien (wie, wo, wenn) bzw. w-Präpositionaladverbien wie "wobei" hervorgegangen sind. Das Resultat ist ein System, in dem w-Elemente hochgradig polyfunktional sind. Die Details der Prozesse, die zur Ausbildung neuer relativischer und adverbialer Konstruktionstypen führen, sind für die Geschichte des Deutschen bislang nur unzureichend erforscht. Bisherige Arbeiten befassen sich lediglich mit Teilaspekten wie der Entwicklung relativischer w-Simplizia (wer/was) und w-Determinative (welch-). Ziel des Projekts ist eine systematische Aufarbeitung der historischen Entwicklungen, die qualitative und quantitative Aspekte berücksichtigt und Aussagen zu möglichen Ursachen der Ausbreitung von w-Formen zulässt. Darüber hinaus wird ein theoretisches Modell entwickelt, das die einzelnen Prozesse in einen größeren Erklärungszusammenhang bringt, der neuere Erkenntnisse generativer Ansätze zu Struktur und Eigenschaften von w-Elementen berücksichtigt und die historischen Sachverhalte in eine restriktive Theorie polyfunktionaler Elemente einbettet.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Italien, Österreich, Tschechische Republik
 
 

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