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Die Personalisierung von Psychotherapie anhand transdiagnostischer Ansätze
Antragstellerin
Professorin Elisabeth Schramm, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 551329174
In mehr als sieben Jahrzehnten Forschung hat die Psychotherapie einen langen Weg zurückgelegt und ihre Wirksamkeit bei der Behandlung psychischer Störungen unter Beweis gestellt. Ausgehend von der Gründung der klassischen Psychotherapieschulen mit psychodynamischer, humanistischer, kognitiv-behavioraler oder systemischer Orientierung hat sich die Psychotherapieforschung im Laufe der Zeit erheblich weiterentwickelt. Ein Großteil der Forschung wurde durch die Entwicklung von störungsspezifischen Ansätzen angeregt. Dies ging jedoch nicht mit verbesserten Behandlungsergebnissen einher, sodass die Effektstärken der Psychotherapie auf einem moderaten Wirksamkeitsplateau stagnieren. Bei den meisten evidenzbasierten Behandlungsprotokollen handelt es sich um störungsspezifische Manuale, die Komorbiditäten, transdiagnostische Phänomene und die große Heterogenität zwischen Patient und Patientinnen außer Acht lassen. Diese Diskrepanz zwischen den verfügbaren störungsspezifischen Manualen und den individuellen Patientenmerkmalen beeinträchtigt die Behandlungseffekte und führt dazu, dass sie in der klinischen Praxis kaum Anwendung finden. Aufgrund der wachsenden Kritik, dass störungsspezifische Manuale der Komplexität der transdiagnostischen dysfunktionalen Mechanismen und Prozesse eines Individuums nicht gerecht werden, vollzieht sich derzeit ein Paradigmenwechsel in der Forschung hin zur Personalisierung der Psychotherapie. Durch die Berücksichtigung differenzieller Behandlungseffekte und interindividueller Unterschiede verspricht die personalisierte Psychotherapie mehr Flexibilität, bessere Ergebnisse und eine größere Übereinstimmung zwischen Forschung und Praxis. Während über die Vorteile der Personalisierung der Psychotherapie weitgehend Einigkeit herrscht, gibt es noch keinen Konsens darüber, wie sie umgesetzt und erreicht werden kann. Innerhalb dieser Bewegung sind in letzter Zeit verschiedene Innovationen wie die prozessbasierte Therapie, die modulare Therapie oder daten-getriebene Ansätze entstanden. Obwohl alle diese Ansätze vielversprechend sind, erfordert es nun gemeinsame Kooperationen und Modelle, um eine Fragmentierung und Parzellierung der Forschungsbemühungen zu verhindern. Daher ist die Einrichtung eines wissenschaftlichen Netzwerks notwendig, um eine gemeinsame Grundlage für die weitere Forschung im Bereich der personalisierten Psychotherapie zu schaffen.
DFG-Verfahren
Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich(e)
Professorin Dr. Sabine C. Herpertz