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Kompetenzentwicklungen in der Primarstufe (KomPri). Bildungsverläufe und -bedingungen zum Erreichen der Bildungsstandards

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 550302323
 
Der IQB-Bildungstrend 2021 zeigt, dass der Anteil der Schüler:innen, die die Mindeststandards in den Fächern Deutsch und Mathematik am Ende der Grundschule nicht erreichen, gestiegen ist, und sich zugleich soziale Disparitäten weiter vergrößert haben. Der Anteil der Grundschüler:innen, die die Mindeststandards verfehlen, beträgt über die Domänen leicht variierend je etwa ein Fünftel. Diese Entwicklung scheint nicht allein durch Effekte der Pandemie erklärbar. Vor dem Hintergrund verschiedener Programme für Kinder mit besonderen Bedürfnissen und erweiterter frühkindlicher Bildungsangebote sind diese Ergebnisse ernüchternd. Den betroffenen Schüler:innen fehlen wesentliche Grundlagen für eine erfolgreiche Bildungslaufbahn. Im geplanten Projekt soll untersucht werden, wie sich die Kompetenzen im Leseverstehen und in Mathematik von Schüler:innen vom Elementarbereich bis zum Ende der Grundschule entwickeln. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Verläufen der Schüler:innen, die die Mindeststandards nicht erreichen. Dazu sollen soziodemografische Daten, Kompetenzdaten und Kontextmerkmale von Hamburger Schüler:innen aus zehn Kohorten genutzt werden, die im Rahmen des Bildungsmonitorings regelhaft als Vollerhebung erhoben und quer- und längsschnittlich verbunden werden. Kompetenzdaten liegen aus den regelhaften flächendeckenden Kompetenzerhebungen (KERMIT, „Kompetenzen ermitteln“) zum Ende der zweiten, dritten und vierten Jahrgangsstufe vor. Daten zur vorschulischen Ausgangslage stammen aus der Viereinhalbjährigenvorstellung, mit der vor Schuleintritt die Entwicklungsstände der Kinder in unterschiedlichen Bereichen erfasst werden. Im Projekt sollen soziale, zuwanderungs- und geschlechterbezogene Disparitäten in der Kompetenzentwicklung betrachtet werden. Es soll untersucht werden, ob sich diese Disparitäten im Laufe der Grundschulzeit verändern. Zudem soll die Wirksamkeit von (früher) Bildungsbeteiligung und Unterstützungsleistungen untersucht werden. Hamburg hat zum einen eine Reihe von Bildungsangeboten etabliert und zum anderen durch die verschiedenen Monitoring-Verfahren die Möglichkeit die Entwicklungen der Schüler:innen hiermit in Zusammenhang zu bringen, so dass die Daten es erlauben, entsprechende Gelingensbedingungen zu identifizieren. Schließlich sollen mit den vorhandenen Daten der letzten Jahre auch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie mit Blick auf längerfristige Auswirkungen von Kita- und Schulschließungen analysiert werden, wobei ebenfalls die Frage zunehmender Disparitäten berücksichtigt wird. Die Ergebnisse sollen genutzt werden, um Erklärungen für positive oder negative Kompetenzentwicklungen zu finden, mit dem Ziel, zukünftig mehr Schüler:innen zu den Mindest- und Regelstandards zu führen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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