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Innovationen und Konzernbildung
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Karin Hoisl; Professor Dr. Ernst Maug; Professor Dr. Christoph Schneider; Ahmet Ali Taskin, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Accounting und Finance
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 550193790
Dieser Antrag dient der Erforschung der Frage, wie Unternehmenstransaktionen wie Fusionen, Übernahmen und Veräußerungen zur Gründung oder Auflösung von Unternehmensgruppen (Konzernen) führen und welche Auswirkungen dies auf Innovationen und Beschäftigte hat. Somit liegt diese Forschung an der Schnittstelle von Finanzwirtschaft, Arbeitsökonomie und Organisationsökonomie. Im ersten Projekt untersuchen wir die Bildung und Auflösung von Unternehmensgruppen durch Fusionen und Übernahmen (M&As) sowie Veräußerungen. Wir untersuchen, wie Unternehmensgruppen Standorte wählen und ihr Branchenportfolio gestalten. Die anderen drei Projekte untersuchen, wie sich Unternehmensgruppen auf die Beschäftigten und insbesondere auf Erfinder auswirken. Das zweite Projekt erforscht die Auswirkungen von Fusionen und Übernahmen auf die Konzentration lokaler Arbeitsmärkte, da diese Transaktionen nicht nur den Wettbewerb auf Produktmärkten, sondern auch auf Arbeitsmärkten verringern können. Eine solche Zunahme der Monopsonmacht wurde bereits mit negativen Folgen für die Löhne von Arbeitnehmern und für deren Investitionsanreize in Humankapital und Innovationen verbunden. Das dritte Projekt analysiert die Anreize und Fluktuation von Erfindern. Unternehmenstransaktionen wie Fusionen und Übernahmen führen zu einer großen Mitarbeiterfluktuation, und Untersuchungen mit US-amerikanischen Daten deuten darauf hin, dass diese Fluktuation insbesondere Erfinder betrifft. Die Gründe für dieses Phänomen sind unbekannt, dennoch liegt nahe, dass die Innovationsfähigkeit der Unternehmen nach der Fusion verringert wird. Wir planen verschiedene Erklärungsansätze auf Basis neuerer theoretischer Arbeiten zu untersuchen. Das vierte Projekt untersucht die Auswirkungen von M&As auf die Karrieren von Arbeitnehmern, insbesondere die von Erfindern. Wir konzentrieren uns darauf, wie sich Veränderungen ihrer Gehälter, Beförderungen, Veränderungen ihrer Spezialisierung und ein Wechsel des Unternehmens auf die Innovationsleistung auswirkt. Ein wichtiger Teil und eine Voraussetzung für unsere Forschung ist der Aufbau einer neuen Datenbank, die Erfinder-, Patent-, Mitarbeiter- und Firmendaten vereint. Ein solcher Datensatz ist für Deutschland nicht verfügbar und würde später anderen Forschern zur Verfügung gestellt werden. Das Verständnis des wechselseitigen Kausalzusammenhangs zwischen der Bildung von Unternehmensgruppen und Arbeitsmärkten ist wichtig, um Treatmenteffekte (Unternehmensgruppen beeinflussen Innovation und Arbeitsmarktergebnisse) richtig von Selektionseffekten (Arbeitsmarktbedingungen beeinflussen die Bildung von Unternehmens-gruppen) zu trennen. Somit ergänzen sich die vier Projekte in diesem Antrag.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich
Professor Dr. Dietmar Harhoff