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Die Rolle des Englischen in der multilingualen Ökologie der Philippinen: Eine soziolinguistische Untersuchung von Cebu City
Antragsteller
Professor Dr. Peter Siemund
Fachliche Zuordnung
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 528506225
Das Projekt untersucht die Position des Englischen in der mehrsprachigen Ökologie von Cebu City. Die Philippinen sind ein relativ stark anglisiertes Land, in dem Englisch wichtige Funktionen in der Gesellschaft übernimmt. Englisch wird in breiten Teilen des Bildungssystems verwendet. Das philippinische Englisch ist im Paradigma der World Englishes fest etabliert und gut erforscht. Das Projekt strebt an, die aktuelle Forschung in mehreren Aspekten voranzutreiben. Erstens konzentriert es sich durch die Wahl von Cebu City als Forschungsstandort auf das weniger erforschte Gebiet der Visayas/Bisayas, wo Cebuano die einheimische und am weitesten verbreitete philippinische Sprache ist. Die Nationalsprache Tagalog/Filipino spielt dort eine weniger prominente Rolle. Zweitens betrachtet das Projekt Englisch im Kontext der anderen Sprachen in Cebu City und untersucht die Repertoires, funktionalen Bereiche, Kompetenzen, die Verwendungssmuster der Sprecher einschließlich Codeswitching und Einstellungen in Bezug auf alle Sprachen, nicht nur Englisch. Drittens zielt das Projekt darauf ab, eine soziodemografisch repräsentative Stichprobe von Sprechern zu untersuchen, die Menschen aus allen Lebensbereichen, Bildungsniveaus und Altersgruppen umfasst. Dabei versucht das Projekt, über den Fokus auf soziale Eliten (besonders Universitätskontexte), der vielen aktuellen Forschungsarbeiten unterliegt, hinauszugehen. Das Projekt arbeitet mit einem durch die Forschenden assistierten soziolinguistischen (Online-)Fragebogen, der an 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Cebu City verteilt wird. Die Probandinnen und Probanden werden unter Berücksichtigung soziodemografischer Parameter wie Alter, Bildungsniveau und Geschlecht ausgewählt. Darüber hinaus wird das Projekt semistrukturierte soziolinguistische Interviews mit einer Teilstichprobe von 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern durchführen. Die Datensammlung wird hauptsächlich auf Englisch durchgeführt. Beide Datenerhebungswellen werden aufgezeichnet und anschließend transkribiert, um ein digitales Korpus zu erstellen. Die im Feld erhobenen Daten werden verwendet, um die mehrsprachige Ökologie von Cebu City (Haugen 1972) und die dominanten Sprachkonstellationen ihrer Sprecher (Aronin 2016) zu rekonstruieren. Das Projekt erwartet erhebliche Variation im Sprachgebrauch, abhängig von den soziodemografischen Hintergründen der Sprecher, die dazu beitragen werden, die Position des Englischen im lokalen sprachlichen Gefüge genauer zu bewerten. Darüber hinaus hofft das Projekt, Hybridisierungen im Sprachgebrauch sowie die diesen zugrunde liegenden Sprachideologien aufzudecken. Als Teil einer Forschungsgruppe werden die Projektergebnisse mit denen aus Zypern, Nordostindien, Tansania, der Region Kurdistan-Irak, Botswana und Lagos verglichen.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Internationaler Bezug
Australien, Philippinen
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Dr. Loy Lising; Professor Dr. Aurelio Vilbar