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WissKI Barrels Fachspezifische Forschungsdaten-Management-Systeme auf der Grundlage der wissenschaftlichen Kommunikationsinfrastruktur

Fachliche Zuordnung Datenmanagement, datenintensive Systeme, Informatik-Methoden in der Wirtschaftsinformatik
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 548273479
 
Datenkurator*innen stehen am Anfang eines Projektes vor der Herausforderung, ein angemessenes Datenmodell für ihren Gegenstand, ihre Fragestellung und ihre Methodik zu entwickeln und in einer digitalen Forschungsumgebung umzusetzen. Um Linked Open Data, das heißt findbare, zugängliche, interoperable und wiederverwendbare Daten zu erstellen, ist es wichtig, Datenmodelle entsprechend zu gestalten und zu dokumentieren. Standards oder Domänenontologien wie das CIDOC-CRM bieten Forschenden Orientierung, indem sie Konzepte und deren Beziehungen zur Beschreibung von Dingen innerhalb einer Wissensdomäne bereitstellen. Sie definieren diese Konzepte und beschränken auch die möglichen Beziehungen zueinander. Damit stellen sie den Forschenden eine grundlegende Semantik für Forschungsgegenstände und deren Merkmale zur Verfügung. Für viele Vorhaben sind Domänenontologien jedoch zu allgemein gehalten und operieren beispielsweise auf der Ebene des “Biologischen Objektes” und nicht auf der Ebene des “Trockenpräparates”. Forschende sind daher oft gezwungen, Domänenontologien für ihren Forschungsgegenstand zu erweitern und anzupassen, und sogenannte Anwendungsontologien zu erstellen. Diese bilden die Grundlage für konkrete, in einer Benutzeroberfläche umgesetzte Datenmodelle, in denen Daten als Entitäten mit ihren Eigenschaften erfasst und in Beziehung gebracht werden. Diese mehrstufige Konkretisierung führt dazu, dass Datenmodelle – obwohl für einen ähnlichen Forschungsgegenstand erstellt – so speziell sind, dass sie nicht einfach in anderen Projekten nachgenutzt werden können. Entwickler*innen und Nutzer*innen des Forschungsdaten-Management-Systems (FMS) WissKI (wissenschaftliche Kommunikationsinfrastruktur) konnten seit dem 14- jährigen Bestehen der Software jedoch feststellen, dass je nach Fachgebiet bestimmte grundlegende Entitäten wie „Institution“, „Geburtsort“, „Herstellung“ oder „Provenienz“ mit Eigenschaften wie „Name“, „Datum“ oder „Typ“ existieren, die immer wieder gleich oder zumindest ähnlich modelliert, beschrieben und in Beziehung gesetzt werden. Auch die Anforderungen an gewisse Funktionalitäten der Systeme wie ein Bildviewer oder die Möglichkeit für geospatiale Darstellungen ähneln sich innerhalb eines Fachgebietes. Das Germanische Nationalmuseum als entwickelnde Institution der Software WissKI ist Knotenpunkt von über 70 Projekten an mehr als 30 Institutionen. Es ist dadurch in der Lage, Fachdatenmodelle aus mehreren in WissKI umgesetzten Datenmodellen eines Fachgebietes zu synthetisieren und in einem vorkonfigurierten System den Nutzer*innen über benutzerfreundliche Bereitstellungsmöglichkeiten anzubieten. Nutzer*innen verfügen damit über ein sofort einsatzfähiges Forschungsdaten-Management-System und müssen nicht zeitaufwändig Webapplikation installieren und konfigurieren und basale Konzepte ausmodellieren, sondern können sich auf die Besonderheiten ihres Projektes konzentrieren.
DFG-Verfahren Kooperieren und Vernetzen (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
 
 

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