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Kants regulative Kosmologie
Antragsteller
Dr. Stephen Howard
Fachliche Zuordnung
Geschichte der Philosophie
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 548189338
Das Projekt untersucht einen wichtigen, aber vernachlässigten Aspekt von Kants kritischer Philosophie, nämlich wie Kant frühere Lehren der rationalen Kosmologie in seiner Theorie des regulativen Gebrauchs der Vernunftideen aufgreift und transformiert. Die neuere Forschung hat viel Licht auf Kants Ideenlehre geworfen, vor allem im Rahmen eines wachsenden Interesses für die „positive“ Seite von Kants Kritik der Metaphysik. Es besteht jedoch wenig Konsens darüber, wie Kants Kritik der rationalen Kosmologie aus dieser neuen Perspektive zu verstehen ist. In der Forschung wurde sogar oft behauptet, dass die rationale Kosmologie keine positive Rolle in der kritischen Philosophie spielt – im Gegensatz zu den beiden anderen Teildisziplinen der früheren „speziellen Metaphysik“, der rationalen Psychologie und der natürlichen Theologie. Das Projekt will zeigen, dass diese Deutung, die sich aus der besonderen Komplexität von Kants späteren Ansichten zur Kosmologie ergibt, revidiert werden sollte. Ziel des Projekts ist zu verdeutlichen, wie Kant die rationale Kosmologie in seiner kritischen Darstellung des regulativen Gebrauchs der Vernunftideen positiv aufnimmt. Allgemeiner ausgedrückt will das Projekt den Platz der Kosmologie in Kants kritischer Erneuerung der Metaphysik bestimmen. Dieses Ziel wird durch drei Zielvorgaben verfolgt:1. Kants Darstellung des regulativen Gebrauchs der kosmologischen Ideen zu rekonstruieren und zu zeigen, wie sich dieser von den Fällen der psychologischen und theologischen Ideen unterscheidet. 2. Kants Begriff der „Welt“ zu klären sowie die Art und Weise, wie dieser Begriff in seinen Theorien der vernünftigen und intelligiblen Welt funktioniert, mit besonderer Aufmerksamkeit auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen diesen beiden Welten. 3. Auf der Grundlage der vorhergehenden Punkte eine Interpretation von Kants transzendentalem Idealismus vorzuschlagen, die Fortschritte bei der Versöhnung der „Zwei-Welten“- und „Zwei-Aspekte“-Lesarten macht. Die Projektergebnisse, mit denen die Zielvorgaben erreicht werden sollen, bestehen aus vier von Expert*innen begutachteten Artikeln und einem Buch, die bei einem angesehenen akademischen Verlag eingereicht werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen