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Zeitlicher Ablauf von Umweltveränderungen während der Entwicklung mariner Becken im Christiana-Santorini-Kolumbo-Vulkanfeld, Ägäisches Meer (IODP Exp. 398)
Antragstellerin
Dr. Olga Koukousioura
Fachliche Zuordnung
Geologie
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 546918206
Vulkanausbrüche, insbesondere solche, die von Inselbögen ausgehen, können durch Versauerung oder Überdüngung der Meere große Auswirkungen auf Küstengemeinden und marine Ökosysteme haben. Das Christiana-Santorini-Kolumbo-Vulkanfeld ist eine der gefährlichsten vulkanisch-tektonischen Regionen der Welt, da der Vulkan in der Vergangenheit viele und hochexplosive Ausbrüche verursacht hat und zumindest für das östliche Mittelmeer eine Bedrohung darstellen könnte. In diesem Vulkanfeld kam es in der frühen Bronzezeit zur bekannten Minoischen Eruption, die zum Untergang einer ganzen Zivilisation beigetragen haben soll. Darüber hinaus hat IODP Exp. 398 eine bisher unbekannte Eruption entdeckt, die sechsmal größer war als die minoische, was beweist, dass der größte Teil der vulkanisch-tektonischen Geschichte des CSK-Feldes, wie die vulkanisch-sedimentären Abfolgen, unter dem Meer liegt. Zwei der Hauptziele von IODP Exp. 398, das Zusammenspiel von Vulkanismus und Tektonik und der Übergang von kontinentalen zu marinen Bedingungen in der südlichen Ägäis (2, 6), konzentrierten sich auf zwei Becken, von denen das Anhydros-Becken den kontinuierlichsten Nachweis für den Übergang von kontinentalen zu marinen Paläoumweltbedingungen zeigt. Wir schlagen die Erstellung eines hochaufgelösten (< 1 ka) Altersmodells für IODP Hole U1589A auf Basis von radiometrischen 14C-Datierungen und δ18O-Daten von benthischen und planktonischen Foraminiferen vor, um den Zeitpunkt vergangener Umweltveränderungen vor dem Hintergrund von Vulkanismus und Tektonik im Anhydros-Becken zu bestimmen. Das Altersmodell soll mit vorliegenden Daten zu Paläoumweltveränderungen aus benthischen Foraminiferen und anderen Proxydaten von IODP Exp. 398 integriert werden. Gemeinsam werden die integrierten Daten ermöglichen, die Umweltdynamik während der Entwicklung von Riftbecken, in denen Vulkanausbrüche und Tektonik eng zusammenwirken, besser zu verstehen, und zu einer zuverlässigen Risikobewertung für die Meeresumwelt des östlichen Mittelmeeres beitragen.
DFG-Verfahren
Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug
Großbritannien, Österreich
Mitverantwortlich
Professor Dr. Patrick Grunert
Kooperationspartner
Professor Dr. Gerald Auer; Professor Dr. Adam Woodhouse