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Minorisierung der Muslime: Eine Sozialgeschichte der Regulierungssysteme Chinas über die Hui

Antragsteller Gang Li, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Asienbezogene Wissenschaften
Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Religionswissenschaft und Judaistik
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 545149516
 
Über mehr als ein Jahrtausend hinweg hat sich der Islam zur vorherrschenden Religion unter zehn ethnischen Gruppen in China entwickelt. Unter diesen Gruppen zeichnen sich die Hui durch die größte Bevölkerung an erwachsenen Muslimen aus. Im Gegensatz zu den Uiguren und anderen turkstämmigen Muslimgruppen, die hauptsächlich in Xinjiang im Nordwesten Chinas leben, sind die Hui-Muslime, eng verbunden mit den Han-Chinesen, weit über China verstreut, von den nordwestlichen Provinzen Xinjiang und Ningxia bis zur südwestlichen Provinz Yunnan. Die historische Beziehung zwischen den Hui und der chinesischen Autorität war komplex, besonders in den letzten Jahren, die bemerkenswerte Verschiebungen in den Ethnizitäts-/Religionspolitiken erlebt haben, die muslimische Gemeinschaften in ganz China beeinflusst haben. Vor diesem Hintergrund und unter Verwendung von Primär- und Sekundärquellen zielt dieses Projekt darauf ab, eine Sozialgeschichte der Regulierungssysteme des chinesischen Parteistaats vorzustellen. Das sind die rechtlichen, politischen und praktischen Strategien, die von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) angewendet werden, um Hui-Muslime und ihre Praxis des Islam zu regieren. Der Fokus liegt auf dem Zeitraum von 1976 bis 2012. Das Projekt wird von drei Kernfragen geleitet: Erstens, welche Regulierungssysteme hat die KPCh für den Islam und die Hui-Muslime? Zweitens, wie haben sich die Regulierungssysteme auf die Hui und ihre Praxis des Islam ausgewirkt? Und schließlich, welche historischen, kulturellen und internationalen Faktoren haben zu den Ansätzen der Partei zur Regulierung der Hui und ihrer Praxis des Islam beigetragen? Diese Fragen werden durch qualitative Textanalyse und empirische Feldforschung beantwortet, wobei eine Vielzahl von rechtlichen und politischen Dokumenten der KPCh untersucht wird. Das Ziel ist es nicht nur, die historische Entwicklung des Engagements der Partei mit dem Islam und den Muslimen zu beleuchten, sondern auch das zeitgenössische Verhältnis zwischen den chinesischen Behörden und der muslimischen Bevölkerung in der Volksrepublik China zu verstehen. Die endgültigen Ergebnisse des Projekts werden als Buchmonographie und als herausgegebener Band veröffentlicht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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