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Untersuchungen über den Metabolismus des Alkaloids Myosmin

Fachliche Zuordnung Pharmakologie
Förderung Förderung von 2005 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5451077
 
Neueste Ergebnisse unserer Arbeitsgruppe zeigen, dass das Nikotinoid Myosmin eben nicht ausschließlich im Tabak allein und in einigen Nussarten, sondern auch in Weizen, Milch und Schokoladeprodukten vorhanden ist. Die gefundenen Mengen repräsentieren Größenordnungen, die teilweise größer als die der Passivrauchbelastung sind. Ein Mensch kann durch Verzehr von myosminhaltigen Produkten zum "Passivraucher" werden, ohne überhaupt je mit Tabak oder Tabakprodukten in Berührung gekommen zu sein. Die Myosminaufnahme aus Nahrungsquellen verfälscht die tatsächliche Belastung bezüglich des Passivrauchens. Von Myosmin könnte eine kanzerogene Aktivität ausgehen, da bei seiner in vitro-Nitrosierung im Magensaft unter anderem das stark kanzerogene N-Nitrosonornikotin, ein tabakspezifisches Nitrosamin, gebildet wird. Neuerdings wurde im Comet-assay die mutagene Wirkung des Myosmins an menschlichen Nasenschleimhautzellen und Lymphozyten nachgewiesen. Die Zusammenhänge zwischen Myosmin und den im Passivrauch als stark kanzerogen ausgewiesenen tabakspezifischen N-Nitrosaminen müssen baldmöglichst abgeklärt und toxikologisch bewertet werden. Wir bitten die DFG durch die beantragte Sachbeihilfe, die Fortsetzung der dringend erforderlichen Beforschung des Myosminmetabolismus zu unterstützen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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