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Die Architektur jüdischer Gemeinschaften in Berlin bis 1945 (Synagogen, Betsäle, Ritualbäder, Friedhofsbauten und andere Einrichtungen)
Antragsteller
Dr. Hermann Simon; Professor Dr. Harmen Thies
Fachliche Zuordnung
Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Förderung
Förderung von 2006 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5450802
Das hier vorgelegte Forschungsprojekt verfolgt das Ziel, die Architektur jüdischer Gemeindeeinrichtungen in Berlin kritisch vergleichend und im Kontext der Geschichte der Juden in dieser Stadt zu erfassen und darzustellen. Die Genese dieser Bauten und Einrichtungen wird in neuer, bisher nicht gegebener Vollständigkeit und Tiefe zu bearbeiten sein. Neben den zahlreichen Synagogen der zeitweilig größten jüdischen Gemeinde Deutschlands sollen erstmals auch die übrigen, religiösen und rituellen Vorschriften gemäß errichteten Bauwerke und Einrichtungen (Betsäle, Friedhofsbauten, Ritualbäder etc.) zum Gegenstand systematischer Untersuchungen gemacht werden. Das Bild der jüdischen Topographie der Stadt soll vervollständigt und besser verständlich werden. Zu bearbeiten sind sämtliche Bauten und Einrichtungen, die zwischen 1671 und 1945 entstanden und noch zu belegen sind.Die Darstellung wird auf der Grundlage unterschiedlichen Quellenmaterials und daher in enger interdisziplinärer Kooperation der drei beteiligten Institutionen (Fachgebiet Baugeschichte, Braunschweig, Centrum Judaicum, Berlin, Center for Jewish Art, Jerusalem) zu entwickeln sein: Bauaufnahmen und Fotodokumentationen der aktuellen Zustände, historische Bauzeichnungen und Fotos sowie mit ihrer Hilfe entwickelte Rekonstruktionen stellen die Bauten und Einrichtungen bildlich vor, relevante Textquellen erhellen ihre Geschichte, Zeitzeugenberichte werden, so ist zu hoffen, über Baugestalt und Ausstattung hinaus Einblicke in das Leben jüdischer Gemeinschaften in Berlin gewähren. Die Zerstörung der Gemeindeeinrichtungen, die mit der Verfolgung und Vernichtung der Gemeinden 1933 bis 1945 einherging, wird dabei ebenso zu dokumentieren sein wie der Umgang mit den Orten und Objekten seit dem Zweiten Weltkrieg.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Israel
Beteiligte Person
Professorin Dr. Aliza Cohen-Mushlin