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Arbeitsmarktfriktionen, Lohnstruktur und Bildungsinvestitionen

Antragsteller Professor Dr. Leo Kaas
Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2005 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5468927
 
Bedingt durch das enttäuschende Ergebnis der PISA-Studie und die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit stehen derzeit in Deutschland sowohl das öffentliche Bildungswesen wie auch die Arbeitsmarktpolitik im Mittelpunkt der politischen Reformdebatte. Der Zusammenhang zwischen den Arbeitsmarktinstitutionen einerseits und der Ausgestaltung des Bildungssektors andererseits findet hierbei jedoch kaum Berücksichtigung, obwohl es gute ökonomische Gründe gibt, warum Wechselwirkungen zwischen dem Bildungssystem und dem Arbeitsmaktergebnis von entscheidender Bedeutung sind. Dieses Projekt setzt es sich zum Ziel, solchen Wechselwirkungen nachzugehen und diese aus der Perspektive der ökonomischen Theorie eingehend zu beleuchten. Der Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass der Arbeitsmarkt durch erhebliche Friktionen charakterisiert ist. Einerseits finden Arbeitnehmer nicht problemlos in Stellen mit ihrem Qualifikationsprofil Beschäftigung, andererseits gelingt es Unternehmen oftmals nicht, ihre offenen Stellen mit adäquat ausgebildeten Mitarbeitern zu besetzen. Dieses Mismatch trägt wesentlich dazu bei, warum Arbeitnehmer gleicher Qualifikation unterschiedlich entlohnt werden (residuale Lohnungleichheit) und warum die Beschäftigungschancen in verschiedenen Qualifikationsgruppen sehr unterschiedlich sein können. Im Rahmen eines gesamtwirtschaftlichen Modells mit unvollkommenem Matching auf dem Arbeitsmarkt wollen wir daher untersuchen, (i) wie Arbeitsmarktinstitutionen die Bildungsentscheidungen und somit die Qualifikations- und Lohnstruktur der Arbeitnehmerschaft beeinflussen; (ii) welchen Einfluss Kreditmarktfriktionen auf die Ausbildungsentscheidung der Arbeitnehmer nehmen; (iii) wie die Bildungspolitik über die Qualifikationsstruktur auf das Arbeitsmarktergebnis wirkt; (iv) welche langfristigen Wachstums- und Verteilungseffekte sich bei unterschiedlicher Ausgestaltung der Arbeitsmarktinstitutionen und des Bildungssystems ergeben.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Beteiligte Person Dr. Stefan Zink
 
 

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