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Laserdioden mit verteilter Rückkopplung und mehrfach gestapelten pn-Übergängen zur Erzeugung hoher optischer Leistung in einer optischen Mode
Antragsteller
Professor Dr. Ulrich Theodor Schwarz
Fachliche Zuordnung
Experimentelle Physik der kondensierten Materie
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 544925332
Am Ende des beantragen Projekts steht die Demonstration einer DFB Laserdiode mit mehreren übereinandergestapelten pn-Übergängen (multi-junction DFB Laserdiode, MJ DFB-LD) als neuartiges optoelektronisches Bauelement. Eine MJ DFB-LD ermöglicht eine hohe optische Ausgangsleistung in einer einzelnen optischen Wellenleitermode, in Kombination mit den Vorteilen eines kompakten und robusten Halbleiter-Bauelements. Die Laserdiode wird im Materialsystem der Gruppe-III-Nitride realisiert, um Licht im sichtbaren Bereich des Spektrums zu emittieren. Mögliche Anwendungen sind Datenkommunikation mit Plastik-Fasern für die „letzte Meile“, Licht-basierte Drahtlosübertragung „Li-Fi“, Laser-Entfernungsmessung (LIDAR), 3D-Scanner, Unterwasserkommunikation und Umweltüberwachsungssysteme. In der geplanten MJ DFB-LD werden mehrere übereinander gestapelte pn-Übergänge mit jeweils einer aktiven Laser-Bereich mit Tunnelübergängen verbunden. Der Strom fließt vertikal durch alle pn-Übergänge und damit durch alle aktiven Laser-Bereiche. Das führt prinzipiell zu einer N-fachen Steigerung der optischen Ausgangleistung für eine Laserdiode mit N gestapelten pn-Übergängen. Dem entspricht eine differenzielle Effizienz von über 100%, bei einer Vorwärtsspannung, die ebenfalls mit der Anzahl der Übergänge skaliert. MJ-LD wurden für die Verbindungshalbleiter der Gruppe-III-Arsenide und -Phosphide bereits realisiert. Diese emittieren Licht im Spektralbereich von 800 bis 2000 nm und werden kommerzielle vor allem für die Laser-Entfernungsmessung in LIDAR Systemen entwickelt. Im sichtbaren Spektralbereich emittierende MJ-LD mit zwei und mit drei gestapelten pn- und Tunnel-Übergängen wurden erst vor kurzem am Institute of High Pressure Physics Polish Academy of Sciences (IHPP PAS), dem Partner-Institut im vorliegenden Weave Antrag, demonstriert. Im beantragten Projekt sollen MJ DFB-LD realisiert werden, die schmalbandig und spektral stabil auf einer longitudinalen Mode emittieren. Dazu soll ein Beugungsgitter über die volle Länge der Oberfläche des Wellenleiter-Resonators der LD strukturiert werden. Die transversale Mode des gestapelten Wellenleiters ist höherer Ordnung und hat Minima an den vertikalen Positionen der Tunnel-Übergänge, um die internen Verluste zu minimieren. Damit erfährt die Wellenleitermode Verstärkung von allen drei Übergängen und koppelt an das DFB Gitter, um die hohe Ausgangsleistung in einer optischen Mode zu erzielen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Polen
Kooperationspartner
Dr.-Ing. Grzegorz Muziol