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Wirkung von Raubtiergerüchen auf das Fortpflanzungsverhalten von Zwerghamstern der Gattung Phodopus und deren neuronale Repräsentation
Antragsteller
Professor Dr. Raimund Apfelbach
Fachliche Zuordnung
Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung
Förderung von 2005 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5448306
Nager (Ratten, Mäuse, Hamster) und einige andere potentielle Beutetiere reagieren bei Präsentation verschiedener Raubtiergerüche mit typischen Furcht-Verhaltensweisen, Ratten u.a. mit Immobilität (Freezing). Besonders ausgeprägt ist Freezing nach Präsentation von Katzenduft. Man geht davon aus, dass es sich um ein angeborenes Verhalten handelt, da die Furchtreaktion selbst nach mehrfacher Präsentation des Raubtiergeruchs nicht habituiert. Wie sich eine längerfristige Exposition mit Raubtiergeruch auf das Verhalten und den Fortpflanzungserfolg auswirkt, ist bei Ratten nicht untersucht. Wohl aber liegen einige Befunde von Zwerghamstern der Gattung Phodopus vor. In beiden Geschlechtern steigt bei Langzeitpräsentation von Katzengeruch die Konzentration von Hormonen, die mit Streß in Verbindung gebracht werden (z.B. Cortisol). Bei Weibchen unterdrückt Katzenduft den Östrus-zyklus oder verzögert ihn zumindest nachhaltig; die Wurfgröße ist dann vermindert, das Geschlechterverhältnis der Jungtiere verschoben. Bei Männchen treten hoch signifikant Abnormalitäten bei den Geschlechtschromosomen auf, der Testosteronspiegel ist vermindert. Die vorliegenden Studie verfolgt bei Zwerghamstern daher folgende Ziele: (1) zu überprüfen, ob die genannten Befunde katzenspezifsch sind oder generell für Raubtiergerüche gelten, und (2) zumindest in Ansätzen zu klären, welche Komponenten im Katzengeruch für die beobachteten Langzeiteffekte verantwortlich sind (3) die neuronalen Korrelate dieser angeborenen Raubtier-(Katzen-)furchtreaktion aufzuklären.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen