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Thermolyse von Schichtsilicat/Aminosäure-Intercalaten - eine potentielle Quelle für das präbiotische chemische Inventar der jungen Erde
Antragsteller
Professor Dr. Henry Strasdeit
Fachliche Zuordnung
Biologische und Biomimetische Chemie
Förderung
Förderung von 2005 bis 2008
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5447186
Ausgangspunkt des Vorhabens ist die experimentell gut begründete Annahme, dass es vor ca. 3,8 Mrd. Jahren auf der jungen Erde abiotisch entstandene Aminosäuren gab. Sie waren möglicherweise essenziell für die Entstehung des Lebens. Unser Interesse gilt daher den chemischen Reaktionen von Aminosäuren unter präbiotischen Bedingungen. Aminosäuren können sich in Schichtsilicate - das sind ubiquitäre, zum Teil katalytisch aktive Mineralien - einlagern. Wir wollen das thermische Verhalten der entstehenden Einlagerungsverbindungen untersuchen. Vorarbeiten zeigen, dass in Silicate "eingesperrte" Aminosäuren beim Erhitzen deutlich anders reagieren als im freien Zustand. Die Experimente sollen bei einigen Hundert °C thermoanalytisch und präparativ durchgeführt werden. Einen Schwerpunkt bildet die Identifizierung der organischen Thermolyseprodukte. Dafür steht ein breites Methodenspektrum zur Verfügung. Wichtige Einzelaspekte sind unter anderem Razemisierungen, Peptidbildung, vesikelbildende Verbindungen und lösliche Eisen-Sulfid-Komplexe. Kernziel ist die Beantwortung der Frage, ob die Thermolyse von SchichtsilicatAminosäure-Verbindungen wesentlich zu dem chemischen Inventar, aus dem das irdische Leben entstand, beitragen konnte.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen