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Molekulargenetische Untersuchungen bei Patienten mit klinisch diagnostizierter subkortikaler vaskulärer Demenz
Antragsteller
Professor Dr. Frank Hentschel
Fachliche Zuordnung
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung
Förderung von 2005 bis 2008
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5447033
Fundierte Informationen über die Beziehungen zwischen Suszeptibilitätsgenen und der Entwicklung einer vaskulären subkortikalen Demenz liegen bisher nicht vor. Unsere Studie untersucht daher den Einfluss von Polymorphismen von Suszeptibilitätsgenen auf das Risiko, an einer klinisch diagnostizierten vaskulären Demenz (VD) zu erkranken. Hierbei wird der Zusammenhang von Polymorphismen, Cholesterin/Metaboliten und White Matter Lesions (WML) bei Alzheimer Demenz (AD) und VD untersucht. Es wurden 670 Proben zur molekulargenetischen Typisierung gewonnen. Bisher, Stand 12/2006, liegen vollständige Datensätze aller 14 Polymorphismen sowie der klinischen, laborklinischen und bildmorphologischen Daten bei 429 klinisch diagnostizierten Probanden mit oder ohne Demenz vor. Die Zwischenauswertung zeigte, dass sich Probanden mit VD (n=56) und AD (n=114) gegenüber den kognitiv Gesunden (XD; n=65) signifikant in Alter und MMSE-Range und untereinander bezüglich der WML-Scores als Maß für die Ausprägung mikroangiopathischer Hirnparenchymläsionen unterscheiden. In Übereinstimmung mit der Literatur erhöht das APOE4-Allel das Risiko, an einer AD oder einer VD zu erkranken. Das APOA1-83 M-Allel, sowie das PECAM1 C-Allel scheinen signifikant nur das Risiko, an einer AD zu erkranken zu erhöhen, aber nicht das Risiko für eine VD. Dagegen erhöht das PPAR-a L-Allel und das PPAR-g P-Allel signifikant das Risiko für eine VD. Bei anderen Polymorphismen lagen ebenfalls veränderte OR vor, allerdings konnte aufgrund der derzeit noch geringen Fallzahl kein statistisch signifikanter Unterschied festgestellt werden. Des Weiteren waren die Spiegel von Cholesterin und Cholesterinmetaboliten signifikant mit dem Risiko, an einer VD zu erkranken korreliert. Dies gilt für die AD nur für den Quotienten aus 24-Hydroxycholesterol/Cholesterol. Das APOE4-Allel hat, wie in der Literatur beschrieben, einen signifikanten Einfluss auf die Spiegel von Cholesterin und Cholesterinmetaboliten. Auch andere Polymorphismen zeigten in unserer Studie einen Einfluss auf diese Parameter, allerdings wurden diese Effekte aufgrund der geringen Fallzahl nicht signifikant. Auch bezüglich des Einflusses von Polymorphismen auf WML konnten interessante Trends festgestellt werden. Zusätzlich konnten wir signifikante Korrelationen zwischen der Ausprägung von WML und den Spiegeln von Cholesterinmetaboliten nachweisen. Die bisher dargestellten Daten sind aufgrund der geringen Größe des Kollektivs und der hierdurch bedingten geringen statistischen Power vorsichtig zu bewerten. Durch Erweiterung des Kollektives und die Fortführung der genetischen Typisierung wird sich der Wert der bisher vorliegenden Daten des hervorragend charakterisierten Kollektives weiter steigern lassen. Daher wird der Antrag auf Verlängerung der Förderung zum Zwecke der Kollektiverweiterung und Ergänzung der genetischen Analysen gestellt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen