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Wirksamkeit und Wirkmechanismen einer alternssensiblen Gruppenpsychotherapie im Videokonferenz-Format zur Reduktion klinischer Depression (mit und ohne Angst) bei älteren Menschen (VISION-AGE)

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 544629970
 
Trotz aller Fortschritte innerhalb des Forschungsfeldes Psychotherapie im Alter liegen weiterhin Defizite in der Entwicklung bedürfnis- und bedarfsgerechter, effektiver Psychotherapieansätze für die stark unterversorgte Gruppe älterer Menschen mit Depression vor. Ziel der Studie ist die Untersuchung von Wirksamkeit und Wirkmechanismen eines alternssensiblen Gruppentherapie-Programms im Videokonferenz-Format (VISION-AGE) für ältere Menschen mit unipolarer Depression mit und ohne ängstliche Symptomatik. Der Therapiefokus von VISION-AGE besteht darin, solche Selbst- und Entwicklungsregulationsstrategien zu fördern, die sich in der lebensspannenpsychologischen Forschung als förderlich für psychische Gesundheit und Wohlbefinden bzw. die Abwesenheit von depressiver und ängstlicher Symptomatik im Alter erwiesen haben, nämlich adaptive Formen des 1) Lebensrückblicks, 2) Lebensmanagements und 3) Lebensplanung. Dazu kommen Methoden der Lebensrückblicktherapie zum Einsatz, die durch kognitiv-verhaltenstherapeutische Methoden und Techniken der Positiven Psychologie erweitert werden. Die Fragestellung wird im Rahmen einer prospektiven, randomisiert-kontrollierten Studie (N= 250; Superiority-Design mit Interventionsgruppe und nicht-klinischer aktiver Kontrollgruppe [Diskussionsgruppe)]) mit ergänzender qualitativen Datenerhebung überprüft (Mixed-Methods Design). Nach der Baseline-Erhebung erfolgt nach jedem der Module eine Erfassung des primären (Verringerung depressiver Symptomatik) und sekundären Outcomes (Reduktion des Schweregrades von Depression, Verringerung von Angstsymptomatik, Verbesserung psychischen Wohlbefindens) sowie nach der letzten Sitzung und sechs Monaten. Positive Ausprägungen in Reminiszenz, Lebensmanagement und Zukunftsplanung stellen die zu überprüfenden Mediatorvariablen dar. Weiterhin fungieren die Art der Symptomatik (Depression mit/ ohne Angst) sowie deren Intensität (Major, Minor) als zentrale Moderatorvariablen, deren Effekte post hoc explorativ untersucht werden. Zusätzlich zur quantitativen Datenerhebung auf der Basis standardisierter Messinstrumente werden leitfadengestützte Interviews durchgeführt, die danach ausgewertet werden, welche Veränderungsprozesse sich aus Sicht der Teilnehmer in ihrem Alltag durch die Teilnahme am Programm am Ende der Therapie ergeben. Die Triangulation der quantitativen und qualitativen Ergebnisse erlaubt eine Antwort auf die Frage, wie wirksam das Gruppenpsychotherapie-Programm gegenüber nicht-klinischen Gruppendiskussion ist, und welche Wirkmechanismen ihm aus objektiver und subjektiver Sicht zugrunde liegen. Im Fall eines positiven Programmeffektes soll die klinische Nützlichkeit von VISION-AGE unter naturalistischen Bedingungen und bei verschiedenen Erkrankungsbildern überprüft werden. Das Ziel besteht in einem effektiven und effizienten Psychotherapieprogramm, welches für die bisher stark unterversorgte Zielpopulation attraktiv, leicht zugänglich und dabei transdiagnostisch einsetzbar ist.
DFG-Verfahren Klinische Studien
Mitverantwortlich Professor Dr. Simon Forstmeier
 
 

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