Inter- und Intramolekulare Wechselwirkungen zwischen Chalkogenzentren
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Unsere präparativen Arbeiten öffneten neue Wege zu Makrozyklen mit Selen-Alkin- und Aryl-Bausteinen nebeneinander. Die meisten der synthetisierten Verbindungen zeigen im Festkörper starke intermolekulare Kontakte zwischen Selenzentren und zwischen Selenund Wasserstoffatomen. Zum Teil führt dies zu Stapelungen der Ringe in Röhrenform. Die Untersuchungen von Modellsystemen mit 2-bindigen Selenatomen in Lösung zeigen Selen-Selen- und Selen-Wasserstoffwechselwirkungen. Durch die hohe Empfindlichkeit der 77Se Kernresonanzspektroskopie waren diese Studien möglich. Mit neuesten quantenchemischen Methoden konnten diese Ergebnisse modelliert werden. Unsere quantenchemischen Studien zur Natur der sog. van der Waals Bindung zwischen Chalkogen-Zentren zeigten, dass die bisherigen qualitativen Bindungsmodelle nicht ausreichen, um die experimentellen Daten zu verstehen. Ohne Einbeziehung der Elektronenkorrelations-Effekte lassen sich die kurzen bindenden Kontakte zwischen Chalkogen-Zentren nicht quantitativ beschreiben. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Bindungsenergien der schwereren Chalkogene (Selen, Tellur) vergleichbar mit Wasserstoffbrückenbindungen sind.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- J. Am. Chem. Soc. 2006, 128, 2666-2674
G. Bleiholder, D. B. Werz, H. Köppel, R. Gleiter
- Inorg. Chem. 2007, 46, 2249-2260
G. Bleiholder, R. Gleiter, D. B. Werz, H. Köppel
- J. Org. Chem. 2008, 73,8021-8029
D. B. Werz, F. R. Fischer, S. C. Kornmayer, F. Rominger, R. Gleiter