Detailseite
Untersuchungen zur ländlichen Besiedlung, zum Burgenbau, zu Besiedlungsstrukturen an der Nordgrenze des linonischen Siedlungsgebietes
Antragsteller
Professor Dr. Friedrich Lüth
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2004 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5437399
Im südlichen Teil Mecklenburgs hat sich eine Konzentration slawischer Burgen erhalten, aus deren Umfeld zahlreiche, durch Oberflächenfunde zu erschließende zeitgleiche Sielungsplätze bekannt sind. Burgen und Siedlungen können als Elemente abgegrenzter Siedlungsräume oder -kammern im nordelbischen Siedlungsgebiet der Linonen gedeutet werden. Im Rahmen des an dieser Stelle beantragten Vorhabens sollen die strukturellen Bezüge zwischen Burg und Umland untersucht und die besiedlungsgeschichtlichen Prozesse offengelegt werden, die zu ihrer Bildung geführt haben. Dazu sind interdisziplinäre Untersuchungen an der Burg Friedrichsruhe und mehrerer in ihrem Nahbereich gelegener unbefestigter Siedlungsplätze vorgesehen, deren Ergebnisse voraussichtlich modellhaft auf die benachbarten Siedlungskammern übertragen werden können. Um dieses Ziel zu erreichen, sind umfangreiche Prospektionsarbeiten (Begehungen, Bohrsondagen, geophysikalische Messungen) und Sondagen sowie Ausgrabungen im begrenzten Umfang vorgesehen, die durch vegetationsgeschichtliche Untersuchungen unterstützt werden sollen (vgl. Projekt 4). Die als Arbeitsgebiet ausgewählte Siedlungskammer um die Burg von Friedrichsruhe bietet sehr gute Vergleichsmöglichkeiten zu den von der Universität Göttingen und dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege zur Untersuchung ausgewählten Siedlungsräumen um die Burgen Höhbeck im östlichen Wendland bzw. von Lenzen in der westlichen Prignitz. Konzeption und Methoden sind in allen drei Arbeitsgruppen vergleichbar, so dass die Bildung eines GIS-gestützten Netzwerkes möglich wird. Dieses soll die Basis für eine gemeinsame raumbezogene Auswertung des Vorhabens bilden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Hauke Jöns