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Erkennung der Form von Objekten durch aktive Elektroortung
Antragsteller
Professor Dr. Gerhard von der Emde
Fachliche Zuordnung
Biologie des Verhaltens und der Sinne
Förderung
Förderung von 2004 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5436802
Elektrische Fische können durch aktive Elektroortung bei völliger Dunkelheit Objekte in ihrem Lebensraum lokalisieren und erkennen [57]. Ihre Wahrnehmungsleistungen mit Hilfe des elektrischen Sinns reichen an die sich visuell orientierender Fische heran [55]. In diesem Projekt soll getestet werden, ob und wie gut die Tiere Objekte im Raum an ihrer Form erkennen können, und ob die Erkennung auch dann noch möglich ist, wenn sich die räumliche Lage eines Objekts geändert hat. Folgende aus dem visuellen System bekannten Wahrnehmungs-Invarianzen sollen untersucht werden: Translationsinvarianz, Größeninvarianz, Rotationsinvarianz und die Erkennung von Scheinkonturen. Außerdem sollen die Verhaltensstrategien während der Objekterkennung bestimmt, und die von den Objekten ausgehenden elektrosensorischen Reize quantitativ gemessen erden. Die Formerkennung wird mit zwei psychophysische Versuchsansätze untersucht: einer Zweifach-Wahldressur und einer "sozialen Dressur" in einer open-field Arena. Der elektrische Sinn ist ein ursprünglicher Sinn der Wirbeltiere, der bei schwach-elektrischen Fischen im laufe der Evolution perfektioniert wurde [52]. Die Untersuchung der Mechanismen dieser kognitiven Fähigkeiten verspricht wichtige Erkenntnisse über allgemeine und ursprüngliche Prinzipien der Wahrnehmungsmechanismen bei Wirbeltieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen