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Gender als Faktor der Sprachentwicklung im tschechischsprachigen Böhmen (sprech- und schriftsprachliche Elemente und Normen in ego-Dokumenten von Frauen der Wiedergeburtszeit)
Antragstellerin
Professorin Dr. Jirina van Leeuwen-Turnovcová
Fachliche Zuordnung
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung
Förderung von 2004 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5435284
Gegenstand der Untersuchung sind der schriftliche Sprachgebrauch und die schriftsprachliche Kompetenz von Frauen aus dem Umfeld der tschechischen patriotischen Intelligenz zwischen der sprachzentrierten und der patriotischen Phase der nationalen Wiedergeburt (von den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts bis zur Verbreitung der höheren Mädchenbildung nach 1860ff und der Gründung des ersten Mädchengymnasiums Minerva 1891). Im Vordergrund stehen Elemente sprechsprachlicher Provenienz in ego-Dokumenten von Frauen und mit ihnen die Fragen, - warum sie in schreibsprachlichen Texten erscheinen - in wie fern sie durch Defizite in der Beherrschung der schreibsprachlichen Norm verursacht waren - ob und seit wann sie durch die Uneinheitlichkeit bzw. Flexibilität der zeitgenössischen Norm beeinflusst waren - ob und in welchen Fällen sie im Rahmen eines stilistisch motiverten Kode-Wechsels verwendet wurden und schließlich - unter welchen Voraussetzungen und Begleitumständen der Übergang zu einer weitgehend homogenen schreibsprachlichen Norm im weiblichen Milieu der späteren Wiedergeburtszeit (80er bis 90er Jahre des 19. Jahruhunderts) erfolgt ist.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen