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Ausscheidung der Merkaptursäuren der Naphthochinone im Urin des Menschen als Parameter einer inneren Belastung durch Naphthalin - Untersuchungen zum Metabolismus

Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2004 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5433077
 
Erstellungsjahr 2010

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Naphthalin ist ein Vertreter der polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe. Es entsteht bei unvollständigen Verbrennungsprozessen und führt so zu einer ubiquitären Exposition des Menschen. Durch den Umgang mit Naphthalin oder mit polyaromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) am Arbeitsplatz kann es zu einer zusätzlichen Belastung kommen. Nationale und internationale Gremien stufen Naphthalin als „wahrscheinlich krebserregend für den Menschen“ ein. Daher ist es von großer arbeits- und umweltmedizinischer Bedeutung die innere Naphthalinbelastung im Rahmen eines Humanbiomonitorings zu erfassen, um auf das potentielle Gesundheitsrisiko schließen zu können. Da die etablierten Biomarker 1- und 2-Naphthol das kanzerogene Potential nur unzureichend wiederspiegeln, sollen weitere Metaboliten gesucht werden, die dem kanzerogenen Risiko näher stehen. Als ultimale Kanzerogene werden die Naphthochinone angesehen. Es wurde deshalb eine spezifische und empfindliche Analysenmethode zum Nachweis der Merkaptursäuren der Naphthochinone entwickelt und validiert. In nativen Proben konnten aber weder die Merkaptursäuren des 1,2- noch des 1,4- Naphthochinons nachgewiesen werden. Im menschlichen Stoffwechsel werden diese Merkaptursäuren entweder nicht gebildet oder sie spielen eine mengenmäßig untergeordnete Rolle. Als Biomarker sind sie daher nicht geeignet. Wir haben uns deshalb den Dihydroxynaphthalinen (DHN) 1,2- und 1,4-DHN zugewandt. Sie sind die unmittelbaren Vorläufer der kanzerogenen Chinone. Mit einer neu entwickelten und validierten analytischen Methode ist es möglich sechs DHN nebeneinander in einem Analysenlauf zu quantifizieren. 1,2-DHN erwies sich dabei als der Hauptmetabolit unter den untersuchten Stoffwechselprodukten des Naphthalins. In deutlich geringeren Konzentrationen werden im Menschen 1,4-, 1,7-, 2,6- und 2,7-DHN gebildet. Bei der Untersuchung von beruflich PAK belasteten Personen aber auch bei Kontollpersonen erwies sich 1,2-DHN als sehr empfindlicher diagnostischer Parameter sowohl für den arbeits- als auch für den umweltmedizinischen Bereich.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • „Erarbeitung und Anwendung analytischer Verfahren für ein Human-Biomonitoring von Naphthalin im Rahmen arbeits- und umweltmedizinischer Fragestellungen“. Dissertation, Naturwissenschaftliche Fakultäten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
    Katrin Förster
 
 

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