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Archäometallurgische und metallographische Untersuchungen frühbronzezeitlicher Bronzegegenstände aus Mitteldeutschland (NW2).
Antragsteller
Professor Dr. Ernst Pernicka
Fachliche Zuordnung
Glas und Keramik und darauf basierende Verbundwerkstoffe
Förderung
Förderung von 2004 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5471121
Die bisher umfangreichsten Reihenuntersuchungen an prähistorischen Metallobjekten wurden am Württembergischen Landesmuseum in Stuttgart durchgeführt. Ziel war es, durch die Verbreitung bestimmter Metallgruppen in Raum und Zeit Informationen über die prähistorische Metallproduktion und -distribution zu gewinnen und möglicherweise auch die Erzlagerstätten zu identifizieren, aus denen diese verschiedenen Kupfersorten stammen. Trotz mancher Kritik hat sich dieser Ansatz weitgehend bewährt, so dass man heute bei großräumigen archäologischen Untersuchungen neben der Form- auch die Metalltypologie einsetzt. Die Stuttgarter Analysen umfassen ganz Europa und werden zusammen mit anderen in der weltweit größten Datenbank am Institut für Archäometrie an der TU Bergakademie Freiberg ausgewertet und laufend erweitert. Aus politischen Gründen wies diese Datenbank eine große Lücke in Ostdeutschland auf, die durch ein von der Volkswagen-Stiftung finanziertes Projekt zumindest teilweise geschlossen werden konnte. Gerade die reichste Fundsammlung im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle mit mehr als 2ooo frühbronzezeitlichen Metallfunden war aber für diese Untersuchung nicht zugänglich. Dieser Fundus ist aber für die Beurteilung des Hortfundes von Nebra und für den Vergleich mit den Metallerzeugnissen der nördlichen Aunjetitzer Gruppen mit umfangreicher Nutzung und Verarbeitung von Fahlerzkupfer (mit und ohne Nickel) sowie von Zinnbronze und neuen Verarbeitungs- bzw. Gusstechniken besonders wichtig. Er soll im Rahmen dieses Teilprojektes umfassend hinsichtlich der Metallzusammensetzung, der Herstellungstechniken und der Herkunft des Metalls untersucht werden. Dabei stellt sich die grundlegende Frage, ob die schon vor oder spätestens um 2000 v. Chr. aufblühende Kupfer- und insbesondere Bronzemetallurgie der nördlichen Aunjetitzer Kultur, die sich mit der Verbreitung der Kupfer- und Zinnlagerstätten in Mitteldeutschland deckt, eine lokale Entwicklung des Metallhandwerks oder einen Technologietransfer widerspiegelt.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Teilprojekt zu
FOR 550:
Der Aufbruch zu neuen Horizonten. Die Funde von Nebra, Sachsen-Anhalt, und ihre Bedeutung für die Bronzezeit Europas.
Großgeräte
Mobiles Röntgenfluoreszenzspektrometer
Gerätegruppe
4030 Röntgenfluoreszenz-Spektrometer