Detailseite
Die sozio-technologische Formierung von Finanzmärkten: Finanztechnologien und ihre Konsequenzen für die Organisation und Performanz von Finanzmärkten
Antragstellerin
Professorin Dr. Karin Knorr Cetina
Fachliche Zuordnung
Soziologische Theorie
Förderung
Förderung von 2004 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5431725
Das Projekt untersucht die Transformation von Finanzmärkten anhand der Entwicklung von Finanztechnologien seit dem späten 19. Jahrhundert. Die Auswirkungen dieser Technologien sind trotz ihrer zentralen Bedeutung bis heute weitestgehend unerforscht geblieben. Die Untersuchung fokussiert drei ausschlaggebende Momente: (1) die fast gleichzeitige Einführung konkurrierender Technologien ("stock ticker" und "Pantelegraph") die ca. 1865-1867 in New York und Paris speziell für den Wertpapierhandel entwickelt wurden, gefolgt vom Triumph des "stock ticker"; (2) die Erweiterung des "stock ticker" durch elektronische Versionen; (3) die Automatisierung von Preisaufnahmeverfahren, die in Handelsalgorithmen integriert werden. Die zentrale Hypothese ist, dass die Konstitution, die Interaktionsformen und die Organisationsmuster moderner Finanzmärkte von Preisaufnahme- und Preiskommunikationstechnologien geprägt werden. Damit soll auch die in der gegenwärtigen englischsprachigen Wirtschaftssoziologie dominierende Annahme geprüft werden, nach der Märkte in Netzwerke sozialer Beziehungen eingebettet sind. Das Projekt verfolgt die alternative Hypothese, nach der die Einbettung von Märkten in Netzwerkstrukturen historisch einer bestimmten technologischen Formierung von Finanzmärkten entspricht, über die gegenwärtige Finanzmärkte hinausweisen und von der frühere Finanzmärkte abweichen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Alex Preda