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Einfluss eines Seuchengeschehens auf die Alltags- und Sachkultur im frühen Mittelalter am Beispiel des Gräberfelds von Aschheim-Bajuwarenring, 6. bis 7.Jh. nach Christus

Antragsteller Professor Dr. C. Sebastian Sommer (†)
Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2004 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5429348
 
Die Nekropole von Aschheim/Bajuwarenring (6. und 7. Jahrhundert nach Christus) läßt sich in zwei Stufen unterteilen: Eine frühe Zeitstufe, die zudem durch auffallend viele Doppelt- und Mehrfachbestattungen (8% der Gräber) gekennzeichnet ist, und eine späte Zeitstufe, in der diese Doppelt- und Mehrfachbestattungen weitgehend fehlen. Aus den Bestattungen eines dieser Doppelgräber ist es unlängst gelungen, DNA des Pesterregers "Yersinia pestis" nachzuwiesen, wodurch gesichert ist, dass die Pest während der ersten historisch nachgewiesenen Pandemie auch in Südbayern präsent war. Es ist wahrscheinlich, dass die auffällige Verteilung der Doppelt- und Mehrfachbestattungen in diesem Gräberfeld mit dem Seuchengeschehen zusammenhängt. Es bietet sich damit die Möglichkeit, die Auswirkung eines Seuchengeschehens auf die Bevölkerungsstruktur sowie die Alltags- und Sachkultur der damaligen Zeit zu untersuchen. Insbesondere soll geklärt werden, ob es Zusammenhänge zwischen den biologischen Geschlecht und dem histologisch bestimmten chronologischen Sterbealter der Verstorbenen und den Ausstattungsmustern (Beigaben) gibt, und in welcher Form sie sich zwischen den beiden Gruppen des Gräberfelds unterscheiden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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