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Römisches Reiterkastell Heidenheim/Brenz

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2004 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5429008
 
Das Kastell Heidenheim bildete mit seiner inschriftlich bezeugten Besatzung, der "ala II Flavia milliaria pia fidelis", einer 1000 Mann starken Reitereinheit, um 100-160/161 n.Chr. das Zentrum der rund 400 km langen Militärgrenze Rätiens. In umfangreichen Grabungen wurden 2000-2003 sieben Baracken sowie die Westumwehrung des Kastells untersucht. Damit besteht reichsweit erstmals die Möglichkeit, Unterkünfte der seltenen Truppengattung "ala milliaria" zu definieren und Rückschlüsse auf die spezifischen Aufgaben einer solchen Eliteeinheit zu ziehen. Die ungewöhnlich gute Erhaltung der Holzbaubefunde bietet eine vielversprechende Grundlage für detailierte Rekonstruktionen und eröffnet grundlegende Einblicke in Techniken römischer Holzarchitektur. Durch sorgfältige Analyse und Edition der Funde kann das Kastell Heidenheim den Stellenwert eines "dated site" für die erste Hälfte bis zur Mitte des 2. Jahrhunderts erlangen, der im Westen Rätiens bisher fehlte. Erstmals lassen sich für das Kastell auch Bauphasen erarbeiten, von deren stratifiziertem Fundmaterial neue Einblicke in die Entwicklung der Sachkultur während der 1. Hälfte des 2. Jahrhunderts zu erwarten sind. Besondere Aufmerksamkeit gelten den Befunden und Funden der Endphase: wie wurde der militärische Räumungsbefehl vollzogen und wie nutzte man den Platz anschließend.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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