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Entwicklung einer neuen Klasse von Radiopharmaka für die Positronen-Emissions-Tomographie: 70,72,74,77As-markierte Verbindungen
Antragsteller
Professor Dr. Frank Rösch
Fachliche Zuordnung
Pharmazie
Förderung
Förderung von 2004 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5425762
Radioaktiv markierte Verbindungen spielen heute vor allem wegen der höheren Ortsauflösung und der Quantifizierbarkeit bei der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) eine wesentliche Rolle in der Forschung und Routinediagnostik onkologischer, neurologischer und kardiologischer Indikationen. Die am häufigsten eingesetzten Isotope sind dabei die "organischen" Isotope 11C (T½ = 20 min), 13N (T½ = 10 min), 15O (T½ = 2 min) und 18F (T½ = 110 min). Vor allem bei immunologischen Fragestellungen werden jedoch zunehmend Antikörper und Antikörperfragmente, vor allem aber auch Peptide, eingesetzt, deren biologische Halbwertszeiten mehrere Stunden bis zu einigen Tagen betragen. Für diese Klasse der onkologisch interessanten Tracer sind diese kurzlebigen PET-Isotope ungeeignet. Dadurch entsteht ein Widerspruch zwischen der potentiellen klinischen Bedeutung PET-fähig markierter immunologischer Tracer als quantitative Marker für die Tumordiagnostik oder als Prognosefaktoren für die Tumortherapie einerseits und der zu kurzen Halbwertszeit der "üblichen" PET-Isotope andererseits. Dieses Problem soll mit diesem Projekt bearbeitet werden, indem längerlebige Arsenisotope mit ausreichend hohem Anteil an Positron-Zerfall aufgegriffen werden. Sie könnten an kleinen Zyklotronen in ausreichender Aktivität hergestellt und in trägerfreier und damit untoxischer Menge eingesetzt werden. Das Projekt beschäftigt sich mit (i) dem Aufbau eines automatisierten 72Se/72As-Radionuklidgenerators, (ii) der Synthese geeigneter Radioarsen-Vorläufer, (iii) der Chemie ihrer Einführung in biologisch-nuklearmedizinisch relevante Verbindungen, speziell an Peptidstrukturen, (iv) der Durchführung erster tierexperimenteller Studien, bestehend aus dem Aufbau eines geeigneten Tumor-Modells in Mäusen bzw. Ratten, sowie Durchführung und Evaluierung erster PET-Messungen und (v) erster 72As-PET-Phantommessungen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen