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Mechanismen des Zusammenhangs kardiorespiratorischer Interozeption und aktiver Wahrnehmung

Antragsteller Dr. Michael Gaebler
Fachliche Zuordnung Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 542559580
 
Kognition findet in Organismen statt, die sich aktiv mit Reizen in ihrer Umgebung auseinandersetzen (aktives Wahrnehmen). Dieser Prozess wird von Körperorganen innerhalb physiologischer Systeme unterstützt (Interozeption), deren Bedeutung bei der Reizwahrnehmung zunehmend anerkannt wird. Während des Lesens dieser Zusammenfassung bewegen sich beispielsweise die Augen der Leser*innen, um aktiv sensorische Daten zu erhalten, während Aktivitätsänderungen in Herz und Lungen diesen Prozess beeinflussen. Unsere eigenen Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Zusammenspiel von aktiver Sensorik und insbesondere kardialer Interozeption die Wahrnehmung externer Reize verstärken oder abschwächen kann. Das Hauptziel des Projekts ist die Untersuchung der Mechanismen aktiver Wahrnehmung und besonders ihres Zusammenspiels mit körperlichen Signalen. Konkret untersuchen wir 1) Schwankungen der Wahrnehmungsempfindlichkeit über Herz- und Atemzyklen hinweg sowie die Gehirnaktivität; 2) die Wahrnehmungsempfindlichkeit, wenn die Teilnehmer*innen Reize aktiv (vs. passiv) wahrnehmen; und 3) wie inter- und intraindividuelle Unterschiede diese Effekte modulieren. In unserem Projekt umfasst vier Variationen einer selbstausgelösten Orientierungskategorisierungsaufgabe unter Verwendung von Gabor-Feldern. Wir variieren den Schwierigkeitsgrad der Stimulus-Kategorisierung, indem wir den Kontrast der Gabor-Felder verändern und vergleichen die das Verhalten für Reize die aktiv wahrgenommen wurden (d. h., deren Beginn per Augenbewegung [UIB] oder Tastendruck [MPI] ausgelöst wurde), mit der passiven Präsentation. Parallel messen wir die Gehirn-, Herz- und Atemaktivität der Teilnehmenden. Die Analyse wird das Verhalten und die Wahrnehmungsleistung auf der Grundlage der Kodierungsphasen der Stimuli innerhalb der Herz- und Atemzyklen kategorisieren. Um die Mechanismen besser zu verstehen werden wir inter- und intra-individuelle Unterschiede in die Analysen einbeziehen: (A) wir werden die Fähigkeit der Teilnehmer, Körpersignale wahrzunehmen ("interozeptive Genauigkeit"), mit ihrer Leistung in den Wahrnehmungsaufgaben korrelieren; und (B) wir werden die Auswirkungen physiologischer "Störungen", die die kardiorespiratorische Aktivität erhöhen ("Cold Pressor Test") oder verringern ("Resonanzatmung"), auf diese Maße untersuchen. Das INTACT-Projekt wird von Forschern aus verschiedenen Institutionen und mit komplementärem Hintergrund durchgeführt. Indem wir die aktive Wahrnehmung der Außenwelt mit inneren körperlichen Prozessen verknüpfen, gehen wir von einem ganzheitlichen und ökologischen Rahmen der menschlichen Kognition aus und hoffen, dass die Ergebnisse die Gehirn-Körper-Theorien der Kognition bereichern, die Grundlage für künftige Studien bilden und möglicherweise zu Interventionen führen, die die sensorische Verarbeitung verbessern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Spanien
Partnerorganisation Agencia Estatal de Investigación
Kooperationspartner Dr. Alejandro Galvez Pol
 
 

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