Detailseite
Siedlung und Grubenanlage des linearbandkeramischen Fundplatzes Herxheim
Antragstellerin
Dr. Andrea Zeeb-Lanz
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2004 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5422689
Die Untersuchung der linearbandkeramischen (LBK-)Siedlung mit Grabenwerk in Herxheim wurde als Rettungsgrabung des Amtes Speyer von 1995-1999 durchgeführt, wobei außergewöhnliche und für die Linearbandkeramik (LBK) spektakuläre Befunde dokumentiert werden konnte: In der Verfüllung eines doppelten Grabenwerks traten die Überreste von mindestens 448 Menschen zutrage, wovon nur wenige als reguläre Bestattungen anzusprechen sind. ein Großteil der Individuen ist nur anhand der sorgfältig zugerichteten Schädelkalotte zu identifizieren; diese Kalotten lagen in Schädelnestern in den Gräben, teils mit ganzen Schädeln und anderen Fundgattungen (Stein- und Knochengeräten, Schmuck) vergesellschaftet. Menschliche Torsi verschiedener Zurichtung, kleinteilige Skelettstückkonzentrationen in außerordentlich großer Menge sowie Ensembles von Canidenunterkiefern und Keramikdepots mit Gefäßen exzeptioneller Qualität und großenteils weitgestreuter überregionaler Herkunft vervollständigen den Gesamtbefund. [...] Unter anderen Ergebnissen sind vor allem grundsätzlich neue Erkenntnisse zur "Krise" der jüngsten LBK, der Frage ihres Endes sowie zu den Bestattungssitten der Bandkeramik von der Gesamtauswertung der Anlage zu erwarten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Andreas Zimmermann