Mutation und Rekombination während der chronischen Kolonisation mit Helicobacter pylori
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Die Adaptation von Helicobacter pylori an den humanen Wirt wurde in einem populationsgenetischen Kontext durch Quantifizierung genetischer Veränderungen während der chronischen Kolonisation von Individuen und nach der Transmission in Familien untersucht. Durch Einsatz von Hochdurchsatzverfahren konnten 78 Genfragmente aus 97 H. pylori-Isolaten sequenziert werden. Für Paare von Stämmen, die entweder sequentiell von einem Patienten oder von Familienmitgliedern isoliert wurden, wurde die Rate der Mutation und Rekombination sowie die Größe der importierten DNA-Fragmente berechnet. Die Mutationsraten während dieser kurzen Infektionszeiten waren zwanzigfach höher als Langzeitraten aus epidemiologischen Studien. Dieser Unterschied zwischen Kurzzeit- und Langzeitmutationsraten wird auf einen Verlust an nicht-synonymen Mutationen zurückgeführt, die leicht negative Auswirkungen auf das bakterielle Wachstum haben (sog. „slightly deleterious mutations“).
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- 2008. Horizontal vs. familial transmission of Helicobacter pylori. PLoS Pathog. 4:e1000180
Schwarz, S., G. Morelli, B. Kusecek, A. Manica, F. Balloux, R. J. Owen, D. Y. Graham, S. van der Merwe, M. Achtman, and S. Suerbaum